Gott Arbeit Geld - wie die Reformation die Wirtschaft spaltete

Gott Arbeit Geld - wie die Reformation die Wirtschaft spaltete

Wie sind wir gut vor Gott? Vor 500 Jahren haben die Reformatoren neue Antworten auf diese Frage gegeben. Überall entstehen Webkeller, Keimzellen des Fortschritts. Es ist der Beginn einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung. Die Katholiken haben andere Vorstellungen. Für sie ist die Landwirtschaft die einzig gottgefällige Arbeit - vorerst.

Ganz verschieden sind auch die Wege des Geldes: In reformierten Gebieten werden Gewinne aus der Weberei investiert in neue Entwicklungen. Es entstehen immer mehr Betriebe. Bei den Katholiken hingegen fliesst das Geld der Gläubigen in die Kirche. Sie leisten sich prunkvolle Bauten. Diese sollen Menschen für das düstere Diesseits entschädigen und auf das herrliche Jenseits vorbereiten. Die Folge laut Historiker Peter Hersche: «Im protestantischen Raum wird die Wirtschaft mit allen Mitteln gefördert, katholische Unternehmen gibt es dagegen bis weit ins 20. Jahrhundert praktisch keine.»

Dann passiert, womit niemand gerechnet hat: Die Katholiken, politisch und wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand, setzen zu einer eindrücklichen Aufholjagd an. Gleichzeitig werden auf protestantischer Seite fortschrittskeptische Stimmen laut. Lassen sich die riesigen wirtschaftlichen Unterschiede zwischen katholischen und reformierten Kantonen alleine mit Luther, Zwingli und Calvin erklären? Der Film von Andreas Kohli sucht nach Antworten.

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