Gotha. Weimar. Ernestiner - Zwei Schlösser. Eine Dynastie
Die Leipziger Teilung war die wohl folgenschwerste Fehlentscheidung in der Geschichte Mitteldeutschlands. Am 17. Juni 1485 fassten die wettinischen Herzöge von Sachsen, die Brüder Ernst und Albrecht III., in Leipzig den Beschluss, ihr Herrschaftsgebiet aufzuteilen. Das schwächte die sächsischen Fürstenhäuser in der Folgezeit so, dass Brandenburg-Preußen zur unangefochtenen Macht aufsteigen konnte. Ernst nahm die Teile der ehemaligen Landgrafschaft Thüringen, Albert die der Markgrafschaft Meißen. Ernestiner und Albertiner wurden die Linien fortan genannt.
Die Ernestiner waren das protestantische Fürstenhaus, das Thüringen zwischen Reformation und Revolution über Jahrhunderte prägte. Nur für kurze Zeit, während der Thüringer Landesausstellung 2016, wird an zwei Orten - den historischen Bauten in Gotha und Weimar - mit einer Fülle nie gezeigter Objekte aus vielen Teilen der Welt deutlich werden, was die Ernestiner in Sachen Reich und Nation, Glaube und Wissenschaft, Familie und Künste bewirkten. Sie verteidigten die Freiheit der Reichsfürsten gegen die Zentralgewalt des Kaisers, sie waren die Beschützer des Luthertums, sie erlangten durch eine unglaublich geschickte Heiratspolitik europäischen Einfluss, sie waren Mäzene für neue Universitäten, Theater, für Komponisten und Künstler und für unerschöpfliche kulturhistorische Sammlungen.