God Save the Queer

God Save the Queer

Auch die Tate Britain verschreibt sich in ihrer aktuellen Ausstellung "Queer British Art" diesen flammenden Identitäten, den Ikonen und ihrer Verhandlung in der Kunst. Dieser Linie folgend befasst sich die zweiteilige Dokumentation "I want to break free - Pop vom anderen Ufer" mit der damals verbotenen schwulen Underground-Kultur. Andeutungen und Botschaften zwischen den Zeilen zeigen, dass sich bereits in zahlreichen Hollywoodfilmen aus den 50er und 60er Jahren homosexuelle Lesarten finden. Der Dokumentarfilm "Somewhere over the Rainbow" gibt sich wiederum der Kraft der Musik hin und zeigt, wie die bahnbrechenden Songs von David Bowie über Madonna bis Boy George die homosexuelle Emanzipation vorangebracht haben und warum Schwule heute zur wichtigsten Zielgruppe popkulturellen Marketings gehören. Schließlich rückt "Too young to die" eine Ikone ins Zentrum der Homosexuellenbewegung: Judy Garland. In der Rolle der Dorothy in "Der Zauberer von Oz" gilt ihre Hymne über das Ende des Regenbogens als Zeichen für Toleranz und Menschlichkeit. Allerdings zeichnen Ruhm und Glamour die große Bühnengöttin. Drogen, Alkohol und Skandale machen sie zu einer schillernden, aber auch fragilen Figur, deren Überlebenswille maßgebend für die Bewegung wird. Ihre Hymne wird zum Sehnsuchtslied einer bunten und freiheitsliebenden Gemeinschaft, die ihre erkämpften Rechte in autoritären Staaten und vor den restriktiven Maßnahmen der Staatschefs aktuell wieder aufs Neue beweisen muss.

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