Gläubig auf Probe

Der Ruheständler Sven Kuntze (69) ist immer noch nicht reif für das Seniorenheim. Und es lockt ihn auch nicht, seine Zeit überwiegend auf dem Golfplatz zu verbringen. Nein: Sven fühlt sich seltsam erstarrt und verkrustet und möchte sich, was ihn selbst erstaunt, auf Sinnsuche begeben. Könnte es für ihn vielleicht doch einen Gott geben? Ein Jenseits? Gibt es etwas, das dem Leben einen übergeordneten Sinn verleiht? Sven Kuntze packt seinen Koffer und geht auf die Suche nach dem, was wieder Hochkonjunktur hat in unserer Gesellschaft: Glaube, Spiritualität, Transzendenz. Was passiert mit Kuntze, dem großen Freund der Plauderei und Unterhaltung, wenn er eine Woche überwiegend schweigend in einem katholischen Kloster verbringt? Welche Wirkung entfaltet das strenge religiöse Ritual, dieser strikt geregelte Tagesablauf ohne besondere leibliche Genüsse? Und was haben andere große Weltreligionen zu bieten? Vor allem der Buddhismus zieht in der westlichen Welt mehr und mehr Anhänger in seinen Bann. Will und kann Kuntze die große Kunst der Meditation erlernen? Er vertraut sich einem buddhistischen Lehrer an, der ihm, dem hektischen Verstandesmenschen, die Erfahrung von Achtsamkeit, Stille und liebevoller Güte nahe bringen soll. An der esoterischen Ideenwelt hat Kuntze seine Zweifel. Und dennoch - der Skeptiker begibt sich auf der Suche nach dem Glauben in die sanften Hände einer Engelsfrau, die für ihn Kontakt herstellen will mit überirdischen Wesen. Und er begegnet Menschen, deren Nah-Tod-Erlebnisse ihr Leben auf den Kopf gestellt haben. Auf seiner Suche trifft Sven Kuntze immer wieder auf sehr unterschiedliche Menschen, die für sich das gefunden haben, was ihm bislang fehlt: Kraft und Geborgenheit durch den Glauben. Sven interessiert sich für den Weg, den sie gingen: Ist dies eine sehr einsame und individuelle Suche gewesen oder gehört zum Glauben auch die Gemeinschaft? Welche Erfahrungen weisen ihm die Richtung für seine persönliche Suche?