Glanz und Elend eines Weltkonzern: 100 Jahre BMW

Glanz und Elend eines Weltkonzern: 100 Jahre BMW

Der Konzern ist von der deutschen Geschichte geprägt, hat sie aber auch seinerseits beeinflusst, war so etwas wie ein "Motor der Zeit", im Guten wie im Schlechten. Schon kurz nach ihrer Gründung als Fabrik für Flugzeugmotoren profitierte sie vom Ersten Weltkrieg. 1923 begann der Bau von Motorrädern und ab 1928 die Produktion von Autos in Eisenach. Das Hauptgeschäft wurden dann aber doch wieder die Flugmotoren. BMW profitierte massiv von der nationalsozialistischen Rüstungspolitik, hatte u. a. ein eigenes KZ nahe dem Werk in Allach. 2.300 Häftlinge starben hier und im Werk infolge der furchtbaren Lebens- und Arbeitsbedingungen. Weitere 4.000 Häftlinge kamen zudem im KZ-Hersbruck und auf der dortigen Baustelle ums Leben. BMW wollte bei Hersbruck eine unterirdische Produktionsstätte für Flugmotoren bauen, die nie vollendet wurde.

Als dann auch der Zweite Weltkrieg mit einer Niederlage endete, drohte dem Rüstungskonzern BMW abermals das Ende. Aber ausgerechnet die US-Truppen retteten ihn. Sie hatten einen riesigen Fuhrpark, der gewartet werden musste. Doch im Wirtschaftswunderland gelang es BMW nicht, erfolgreich zu sein. Die Firma, die 1951 ihr erstes Auto in München herstellte, war nicht rentabel. Sie hatte eine ungünstige Produktpalette: Luxuslimousinen auf der einen Seite und den Kleinstwagen "Isetta" auf der anderen Seite. Es fehlte ein Mittelklasse-Wagen. Die finanzielle Schieflage wurde so dramatisch, dass BMW 1959 abermals vor dem Bankrott stand. Mithilfe des Industriellen Herbert Quandt kam BMW jedoch wieder auf die Beine. BMW - das ist eine durch und durch deutsche Geschichte. Seit damals geht es mit dem Konzern bergauf, heute hat er über hunderttausend Mitarbeiter, macht achtzig Milliarden Euro Jahresumsatz.

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