Gift im Spielzeug

Gift im Spielzeug

Auch wenn in Europa die Geburtenraten sinken, der Verkauf von Spielzeug steigt stetig. 15 Milliarden Euro beträgt der Jahresumsatz der Branche. Umsatzstärkster Monat ist der Dezember, wenn das Weihnachtsgeschäft die Kassen klingeln lässt. Doch ist jedes Spielzeug, das unter dem Tannenbaum liegt, wirklich unbedenklich? Etwa ein Drittel des aktuell von der deutschen Verbraucherzeitschrift 'Ökotest' untersuchten Kinderspielzeugs schneidet schlecht ab. 'Die Schlussfolgerung', sagt Chefredakteur Jürgen Stellpflug, 'die wir aus unseren Tests ziehen müssen, heißt: Die Hersteller gehen hier vollkommen unsensibel um mit der Gesundheit der Kinder, es kümmert sie tatsächlich einfach überhaupt nicht.' Seit 2009 wird in der Europäischen Union etappenweise eine neue Spielzeugrichtlinie eingeführt. Sie soll die alte Richtlinie aus dem Jahr 1988 und alle bislang zusätzlich gültigen nationalen Regelungen ersetzen. Im Juli 2013 soll der chemische Teil der neuen Spielzeugrichtlinie EU-weit in Kraft treten. Einiges wird sich zugunsten der Kinder verbessern, alarmierend ist jedoch, dass die Grenzwerte für bestimmte Schwermetalle in der neuen Richtlinie deutlich über den derzeit in Deutschland zulässigen Höchstmengen liegen. Die Bundesregierung klagt, um die deutschen Werte beibehalten zu können. Gelingt dies nicht, dann darf auch in Deutschland Spielzeug demnächst doppelt so viel Blei und Quecksilber enthalten wie bisher. 'Das kann nicht sein. Da ist ganz klar, da hat sich eine verantwortungslose Lobby durchgesetzt', sagt Nicole Maisch, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen. Die Dokumentation zeigt Schwachstellen auf und weist auf Gefahren hin, die von bestimmten Schadstoffen ausgehen können, die in Spielsachen nachgewiesen werden.

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