Gesualdo - Musik und Verbrechen

Gesualdo - Musik und Verbrechen

MusikerporträtD  

Im Jahr 1613 ist Carlo Gesualdo, der Prinz von Venosa, 47 Jahre alt. Er ist ein Komponist und ein Mörder. Seinen Tod vor Augen zieht er sich auf seiner gleichnamigen Burg Gesualdo zunehmend zurück, in stetem Ringen um sein belastetes Verhältnis zu Gott. 20 Jahr lang lebte Gesualdo zu diesem Zeitpunkt schon ein Leben, das immer wieder beherrscht wurde von Schuld und Sühne sowie von dem Versuch, Vergebung zu finden. Vergebung für eine grauenvolle Sünde, die er in jungen Jahren in einem Moment der Raserei begangen hatte: den Mord an seiner ersten Frau und deren Liebhaber in ihrem Palast in Neapel. Die Musikdokumentation zeigt einen Menschen der Extreme: zwischen Leidenschaft, Rachsucht, tiefem Glauben und einer großen musikalischen Gabe. Sie spannt einen Bogen zwischen den einschneidenden und grausamen Erfahrungen und Taten des Carlo Gesualdo - und deren Auswirkungen auf dessen Musik. Diese folgte zwar den Regeln des damaligen Komponierens, war aber tatsächlich ihrer Zeit weit voraus. Mit filigranen chromatischen Wendungen eröffnen die Kompositionen des Gesualdo bereits musikalische Welten, wie sie erst Jahrhunderte später bei den Komponisten der Spätromantik stilprägend werden sollten. Ausgehend von der Nacht seines Todes erzählt die Dokumentation die Geschichte eines der ungewöhnlichsten Charaktere der Musikgeschichte - und seiner Musik, die ihre Hörer bis heute in ihren Bann zieht.

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