Gespräche der Karmelitinnen

Gespräche der Karmelitinnen

Olivier Pys Neuinszenierung von Poulencs Oper 'Dialogues des Carmélites' am Théâtre des Champs Elysées erregte im Dezember 2013 Aufsehen bei Publikum und Kritik: Die Tageszeitung 'Le Monde' titelte 'Karmelitinnen von ergreifender Menschlichkeit', der 'Figaro' sprach von 'denkwürdigen Dialogen'. Die Oper stammt aus dem Jahr 1957 und gilt als ein Meisterwerk der französischen Opernliteratur des 20. Jahrhunderts; sie vereint die emotionale Kraft der Textvorlage von Georges Bernanos mit der expressiven Musik von Francis Poulenc. Die Handlung spielt in den wirren blutgetränkten Zeiten der Französischen Revolution: 1789 flüchtet sich die junge Adelige Blanche de la Force vor den Übergriffen der Revolutionäre in ein Karmelitinnen-Kloster. Sie lebt unter ständiger Angst, hofft jedoch, an diesem Ort der Besinnung Zuflucht und Ruhe zu finden. Fünf Jahre später werden die Tore des Klosters unter der Terrorherrschaft gestürmt; die Schwestern sollen hingerichtet werden. Blanche gelingt zunächst die Flucht, aber schließlich bringt sie aus Solidarität und aus dem Glauben schöpfend den Mut auf, sich ebenfalls den Henkern zu stellen. Die tragische Geschichte der Karmelitinnen, die lieber sterben als ihrem Glauben zu entsagen, wird von einem Weltklasse-Ensemble, unter anderem mit Patricia Petibon, Sophie Koch, Véronique Gens und Sandrine Piau, dargeboten. Die Fernsehaufzeichnung von François-René Martin spiegelt die filmische Bildsprache der Inszenierung wider und steht hinter der Bühnenaufführung in nichts zurück. Insbesondere die Szene, in der Blanche de la Force freiwillig in den Tod geht, ist dramatisch ergreifend in Szene gesetzt.

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