Gernstl unterwegs an der Donau

Gernstl unterwegs an der Donau

Franz Gernstl und seine beiden Kumpane (Kameramann HP Fischer und Tonmann Stefan Ravasz) sind wieder auf Entdeckungstour, diesmal entlang der Donau. Mit 2857 Kilometern ist sie der zweitlängste Fluss Europas. Von ihrer Quelle im Schwarzwald fließt die Donau durch zehn Länder - und mündet schließlich ins Schwarze Meer.

Doch wie lebt es sich an einem Strom, der seit Menschengedenken eine der wichtigsten Reise- und Handelsrouten Europas ist und so viele Länder, Völker und Kulturen verbindet? Hat er einen Einfluss auf die Weltsicht seiner Anwohner?

Startpunkt der mehrteiligen Expedition ist Donaueschingen. Hier haben findige Fürsten dem "blauen Fluss" ein architektonisches Denkmal gesetzt - und die Quelle in ihrem Park kurzerhand zum Ursprung der Donau erklärt. Seitdem strömen die Touristen nach Donaueschingen. Tatsächlich aber reklamieren in der Region mehrere Orte für sich, Inhaber der Donauquelle zu sein: ganz vorne dran Furtwangen mit der Quelle der Breg.

100 Kilometer donauabwärts liegt die Gemeinde Ertingen. Hier hat sich der Elektriker Richard Metz einen Kindheitstraum erfüllt: Schon mit 10 Jahren ist ihm eine alte Kirchturmuhr "ins Herz rein-geschossen". Jahre später bekam er die Erlaubnis, die Uhr zu abzubauen. Jetzt steuert sie drei mächtige Kirchenglocken in seiner Scheune. Wenn die Uhr tickt und jede Viertelstunde die Glocken läuten, "geht mir das Herz auf".

In Ulm ist die Donau schon zu einem beachtlichen Fluss herangewachsen. Hier treffen die Drei im roten Bus auf Caro Gutting. Die quirlige Musikerin bietet "Voice Healing", also "heilsames Singen" an. Dabei geht es darum, Hemmungen abzubauen und der eigenen Stimme zu vertrauen. "Alles muss raus", so die Gesangs-Therapeutin. Und Franz Gernstl stimmt tapfer mit ein. Auch wenn er nach einer Stunde noch nicht in den versprochenen "Flow" gerät, verspricht er, ab sofort eifrig zu singen.

Entlang der Donau weiter nach Ingolstadt zum Designer Alexander Schlesier, der aus alten Bauteilen retro-futuristische Wunderwerke fertigt. "Steampunk" nennt sich das extravagante Kunstgenre, für das er historische Geräte mit moderner Technik kombiniert. Aus einer alten Pfaff-Nähmaschine hat Schlesinger einen Espresso-Kocher, aus einer alten Schreibmaschine eine Computer-Tastatur gebaut.

Weiter nach Osten, wie die Donau fließt: Am Stadtrand von Regensburg entdeckt das Gernstl-Team das "Freie Königreich Samuelien". Hier lebt Majestät - der selbsternannte König Samuel - mit 10 Erwachsenen und 3 Kindern in einer alternativen Wohnsiedlung. Erst kürzlich dazugekommen ist Korbi. Für ihn ist ihre "moderne Kommune" wie eine vergnügliche Karikatur unserer Gesellschaft.

Die erste Etappe der Donau-Expedition endet in Nittendorf unweit von Regensburg auf dem Landsitz von BR-Moderator und Kabarettist Hannes Ringlstetter. Gemeinsam spazieren Ringlstetter und Gernstl an den nächstgelegenen Fluss, die Naab. Hier entwickelt Ringlstetter eine gewagte Theorie: Wenn er in den Städten entlang der Donau mit seinem Kabarett auftritt, funktioniert die Interaktion mit dem Publikum immer gleich, egal, ob in Regensburg, Passau, Linz oder Wien. Hat das Wasser der Donau auch ein Stück Mentalität seiner Anwohner mittransportiert? Und ist sogar der bayerische Humor mit dem Fluss auch nach Österreich geschwappt?

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