Geraubte Leben

Geraubte Leben

Das größte Konzentrationslager Nordwestdeutschlands lag im heutigen Hamburg-Neuengamme. Die Nationalsozialisten inhaftierten im Hauptlager und in den über 85 Außenlagern mehr als 100.000 Menschen aus ganz Europa. Nur die Hälfte von ihnen hat überlebt. Die Autoren suchten in ganz Europa Überlebende und interviewten sie in ihrer Muttersprache, mit Ausnahme derjenigen, die ihre Erlebnisse lieber auf Deutsch schildern wollten. Gefunden haben sie Menschen aus Frankreich, Tschechien, Israel und Russland, die während ihrer Zeit im KZ Teenager waren. Der Film berichtet von ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen, vom Verlust der Familie, von Freundschaften im KZ und dem allgegenwärtigen Tod. Ein heute 97-jähriger, der in Hamburg geboren wurde und aufwuchs, erzählt, wie er eines der Neuengammer Außenlager als britischer Militärarzt befreite. Eine ehemalige SS-Aufseherin schildert in einem Tondokument ihre Eindrücke von der Arbeit in einem KZ. Einer der 20 Hauptzeugen in den Curiohaus-Prozessen erklärt, wie er gegen die SS-Wachleute und Hauptangeklagten aussagte und bei ihrem Anblick immer noch Angst empfand. Bislang nie gesendete Filmsequenzen, die jahrzehntelang unter Verschluss lagen, komplettieren die Dokumentation. Das Konzentrationslager Neuengamme ist das einzige Lager, dessen Geschichte noch nie in Form einer Fernsehdokumentation aufgearbeitet wurde. Eine Lücke, die das NDR Landesfunkhaus Hamburg mit der Dokumentation 'Geraubte Leben Europa im KZ Neuengamme' nun schließt.

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