Georg Christoph Biller - Vom Knabensopran zum Thomaskantor

Georg Christoph Biller - Vom Knabensopran zum Thomaskantor

Künstlerporträt 

Im Januar 2015 musste er im Alter von 60 Jahren sein Amt aufgeben. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn dazu. Georg Christoph Biller, Thomaskantor zu Leipzig und 16. Amtsnachfolger von Johann Sebastian Bach, leitete über 22 Jahre einen der besten Knabenchöre Deutschlands. Er führte seine "Thomasser" zu neuem Ruhm, von Leipzig über Tokio und New York bis nach Buenos Aires.

Der Pfarrerssohn aus Nebra wurde mit zehn Jahren selbst Thomaner, mit 16 dirigierte er selbstkomponierte Motetten. Er studierte Dirigieren und Gesang an der Leipziger Musikhochschule bei Kurt Masur und Rolf Reuter, gründete den Leipziger Vokalkreis und wurde schließlich Chordirektor des Leipziger Gewandhauses.

Am 1. August 1992 wurde Georg Christoph Biller zum Thomaskantor berufen, das war für ihn die Erfüllung eines Lebenstraums. In seiner Amtszeit war ihm eines besonders wichtig: das "Kerngeschäft" der Thomaner, das Singen zum Lobe Gottes, die musikalische Gestaltung der Gottesdienste und Motetten. Die Geschichte des Chors ist eng verbunden mit dem Wirken seiner Kantoren. Biller pflegte nicht nur das Werk seines berühmten Vorgängers Johann Sebastian Bach. Durch zahlreiche Uraufführungen seiner Zeitgenossen und nicht zuletzt auch durch sein eigenes Wirken als Komponist hat er den Chor auch als angesehenen Klangkörper der Moderne etabliert.

In seiner Amtszeit haben die Thomaner ihre hervorragende Stimmkultur weiter ausgebaut. Georg Christoph Biller, bescheiden, freundlich, ausgestattet mit bissigem Humor, manchmal gefürchtet und meistens geliebt von seinen Jungs, hat daran einen maßgeblichen Anteil. Wer hinter diesem Vollblutmusiker steckt, erzählen in diesem Film Weggefährten, seine Frau, enge Freunde und natürlich die Thomaner.

Bewertung

0,0   0 Stimmen