Genie und Wahnsinn - Der Fall Janke

Genie und Wahnsinn - Der Fall Janke

Hätte man Mozart wegen "wahnhaften Komponierens" einsperren können? Karl-Hans Janke wurde 1949 wegen "wahnhaften Erfindens" und diagnostizierter Schizophrenie in die Psychiatrie eingewiesen.
Immer wieder forderte er seine Freiheit. Er hatte kein Verbrechen begangen und war nicht gefährlich, dennoch wurde er in der DDR weggesperrt - 40 Jahre, bis zu seinem Tod. Warum? Der Film befragt Ärzte, Wissenschaftler und Menschen, die Janke noch kannten.
"Er hat lediglich nicht in die gesellschaftliche Norm gepasst und sich etwas eigentümlich verhalten", stellt Dr. Peter Grampp, der heutige Leiter des Psychiatrischen Krankenhauses in Hubertusburg, fest. Dort verbrachte Janke den Großteil seines Lebens. Und dort fand man im Jahr 2000 auf dem Dachboden Jankes Nachlass - darunter Zeichnungen, Skizzen, Beschreibungen, eine Fülle von Erfindungen, Visionen und kühnen Konstruktionen. Janke befasste sich in den Jahren seiner Isolation mit philosophischen Fragen, verfasste Theorien zum Ursprung des Universums, zur Entwicklungsgeschichte der Menschheit und machte sich Gedanken über eine nicht versiegende alternative Energiequelle.
Seine Flugkörper und Antriebssysteme zeichnete er nur mit Bleistift, Tusche und Kuli auf Einpackpapier, Zeitungsränder und Karton. Außerdem hinterließ er eine umfangreiche Korrespondenz, denn er sandte Pläne und Konstruktionen an Ämter und Behörden. Aber sobald sein wahrer Aufenthaltsort bekannt wurde, gab es Absagen.
Wer war Karl-Hans Janke? Was gilt in einer Gesellschaft als normal? War Janke tatsächlich verwirrt, oder war er genial? Sind seine Theorien und Konstruktionen realisierbar?

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