Gemeinschaft macht stark - Die Sami in Lappland

Gemeinschaft macht stark - Die Sami in Lappland

Im äußersten Norden Finnisch-Lapplands, auf dem 69. Breitengrad, wohnt der nächste Nachbar schon mal 50 Kilometer weit entfernt. Der 82-jährigen Saami Kirstti Laiti machen solche Nebensächlichkeiten nichts aus. Die verwitwete Rentierzüchterin bewohnt und bewirtschaftet ihren Hof allein. Natürlich gibt es dort elektrischen Strom und Telefon, aber alles Lebensnotwendige, vom traditionellen Fellstiefel bis hin zum Kochgeschirr, vermag sie noch selbst anzufertigen, aus Rentierhäuten, Horn oder Holz. Auch ihr Sohn Niila Laiti übt den traditionellen Beruf des Rentierzüchters aus. Hölzerne Rentierschlitten und verqualmte Nomadenzelte gehören für den 38-Jährigen jedoch endgültig der Vergangenheit an. Skidoos haben die Schlitten ersetzt, komfortable Holzhäuser die Zelte, die mit tropischen Orchideen und Möbeln von einem bekannten Möbeldiscounter eingerichtet sind. Auch wenn Niilas Frau Annukka keine Fellschuhe nähen kann und mag, so versucht auch sie, die kulturelle Identität der Saami zu bewahren. Die Komponistin und Sängerin pflegt den klassischen Gesang ihres Volkes, den Joik, manche ihrer Kollegen lassen die Tundra dagegen mit Saami-Punk-Rock erbeben. Der finnische Dokumentarfilmer Petteri Saario hat die Familie Laiti fast drei Jahre lang begleitet. Er gibt einen intimen Einblick in das Leben moderner Saami, Menschen, über die die wenigsten ihrer Landsleute mehr wissen, als dass man sie nicht 'Lappen' schimpfen darf.

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