
Geliebte Ungeliebte - Christine Kaufmann
Christine Kaufmann war das "Rosen Resli". Mit dieser Rolle wurde sie 1954 berühmt und sie haftet noch heute an ihr. Gemanagt wurde das kleine Mädchen von seiner verhassten, Mutter.
Bereits als 17-Jährige flüchtete sie nach Hollywood, direkt in die Arme von Weltstar Tony Curtis. Doch das Glück des Traumpaars währte nicht lange. Die beiden trennten sich, Christine kehrte mit ihren zwei kleinen Töchtern nach Europa zurück und spielte wieder.
Neben ihrer Schauspielarbeit ließ sie sich auf publicityträchtige Affären ein. Die Männer verzehrten sich nach ihr, sie aber blieb innerlich kalt: "Es gibt da eine Panzertür", gesteht sie im Film, "die nicht geöffnet werden kann. Und ich glaube, daran haben sich einfach wahnsinnig viele Männer die Zähne ausgebissen." Ihr Ruf als femme fatale erreichte auch Tony Curtis in Amerika. Der war entsetzt und nahm ihr die Kinder weg. Ein Trauma, das Christine Kaufmann nicht verwunden hat. Ein Trauma, von dem auch Tochter Allegra, sichtlich bewegt, vor der Kamera erzählt.
Obwohl Christine Kaufmann mit berühmten Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder, Helmut Dietl und Percy Adlon zusammenarbeitete, blieben ihr die ganz großen Filmerfolge verwehrt. Auch als Schriftstellerin bekam sie nicht die Anerkennung, die sie sich wünschte. Ihre eigentliche Karriere machte sie als Geschäftsfrau, als begnadete Vermarkterin ihrer eigenen Person: Bei jeder Gelegenheit ließ sie sich fotografieren, auch nackt für den Playboy. Als Beautyexpertin bei einem Homeshopping-Kanal verkaufte sie jahrelang Schönheitsprodukte.
Die Filmautorin Julia Benkert begleitete Christine Kaufmann über Wochen hinweg, sogar bis nach Tanger. Dorthin war die Schauspielerin Anfang der 1990er Jahre in einer tiefen Lebenskrise geraten - es war ihre Rettung.