Geld für die Welt - Bob Geldof und Bono

Geld für die Welt - Bob Geldof und Bono

DokumentationF / ZA  

Irgendwann in den 80er Jahren entstand eine neue Idee: Wenn Musik und Entertainment die Öffentlichkeit auf die Ärmsten der Welt aufmerksam machen könnten, würden die Politiker den Ruf nach Abhilfe nicht mehr überhören können. Zu Galionsfiguren einer ganzen Generation engagierter Prominenter wurden die irischen Musiker Bob Geldof und Bono. In der Dokumentation sprechen Geldof, Bono und ihr Mitstreiter Bill Gates offen über ihre 30-jährige Lobbyarbeit, das Taktieren und die Hinterzimmerabsprachen - und über die Prominenz als echte politische Währung. Doch mit dem wachsenden politischen Einfluss mehren sich die kritischen Stimmen. Warum treten gerade Prominente als selbst ernannte Fürsprecher der Armen Afrikas auf? Und die Ökonomin Dambisa Moyo fragt: 'Warum wählen wir denn afrikanische Staatschefs, wenn den Job bereits andere machen?' Man kann es nicht abstreiten: Kampagnen wie 'Live Aid' und 'Make Poverty History' haben die Öffentlichkeit für die Armut in Afrika sensibilisiert und viele Menschenleben gerettet. Sie haben eine Milliarde US-Dollar an Spendengeldern eingesammelt und dazu beigetragen, dass Schulden schneller erlassen wurden. Die extreme Armut ist in Afrika im Schnitt zurückgegangen. Aber heiligt der Zweck immer die Mittel? Und hat - abgesehen von der höchst erfolgreichen PR - irgendeine der vielen Pressekonferenzen, der Medien-Events und Hinterzimmergespräche mit den Mächtigen den konkreten Transfer von Mitteln in die Volkswirtschaften Afrikas bewirkt? Gebru Asrat, ein früherer regionaler Gouverneur der Verwaltungsregion Tigray und äthiopischer Oppositionschef meint dazu: 'Die Länder der Dritten Welt und die Öffentlichkeit müssen selbstständig werden. Ich denke, sie befinden sich auf dem besten Weg.' Und Bono ist derselben Ansicht: 'Jetzt ist die Lage so, dass afrikanische Aktivisten ihren eigenen Regierungen auf die Füße treten. Das gefällt mir, weil das mit uns nichts zu tun hat. Ein ergrauter Rocker wird bald keine Katze mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Aber das ist auch in Ordnung, weil es inzwischen auch ohne geht.

Bewertung

0,0   0 Stimmen