Geheimnisvolles Turfan - Von der Seidenstraße zum Humboldtforum

Geheimnisvolles Turfan - Von der Seidenstraße zum Humboldtforum

LandschaftsbildDeutschland  

Bisher konnte noch kein deutsches Fernsehteam hier drehen. Jetzt ist es gelungen, in eine abgelegene Region Chinas zu kommen, die als Teil der Seidenstraße einen legendären Ruf genießt. Nahe der Wüste Taklamakan liegen die Oasen Turfan, Kizil und Kucha, weltberühmt für ihre uralten phantastischen Wandmalereien in buddhistischen Höhlen. Dem ZDF und 3sat ist es im Herbst 2014 gelungen, als einziges nicht-chinesisches Fernsehteam die Höhlen zu besuchen - trotz politischer Unruhen in der autonomen, uigurischen Region Xinjiang.

Die Höhlen aus dem 3. bis 13. Jahrhundert waren Anfang des 20. Jahrhunderts von den Berliner Forschern Albert von Grünwedel und Albert von Le Coq entdeckt worden. Sie fanden darin zahlreiche Schriften, Skulpturen und wunderschöne Wandgemälde, die erstmals belegten, wie früh sich Kulturen aus Ost und West an der Seidenstraße gegenseitig beeinflussten. Grünwedel und Le Coq lösten zahlreiche Fresken aus den Wänden und transportierten sie in Hunderten von Kisten nach Berlin. Seitdem galten die deutschen Wissenschaftler vielen in China als Kunsträuber.

Nun aber nähern sich Deutschland und China in bedeutenden, gemeinsamen Forschungsprojekten über diese Objekte einander an. ZDF-Autorin Carola Wedel hat mit ihrem Kamerateam den Direktor des Museums für Asiatische Kunst Berlin, Klaas Ruitenbeek, auf einer außergewöhnlichen Reise durch die Region Xinjiang begleitet. Die "Turfan-Expeditionen" sollen eines der aufsehenerregendsten Ausstellungskapitel im neu geplanten Humboldtforum im wiederaufgebauten Berliner Stadtschloss werden. Mit Original-Fresken werden die Höhlen aufwändig rekonstruiert - eine restauratorische Meisterleistung.

Die Dokumentation zeigt nicht nur die legendären historischen Orte, die das "Geheimnis von Turfan" begründet haben, sondern erzählt auch, wie es zu einer beispielhaften internationalen Forschungszusammenarbeit gekommen ist. Turfan und das internationale Forschungsprojekt "Nördliche Seidenstraße" steht für eine positive Form von Globalisierung und ist zum Symbol für die Idee von einem völkerverbindenden Humboldtforum geworden.

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