Geheimnisvolles Tarot aus Marseille

Geheimnisvolles Tarot aus Marseille

DokumentationFrankreich  

Die 22 Trumpfkarten des Tarot de Marseille, das mit Vorliebe fürs Kartenlegen benutzt wird, wirken mit ihren merkwürdigen allegorischen Darstellungen allesamt sehr rätselhaft. Was bedeuten sie und wer hat sie mit welchem Ziel geschaffen?

Den Ausgangspunkt der Untersuchung zur Geschichte dieser Karten bildet die Entdeckung einer dem Renaissance-Maler Botticelli zugeschriebenen Freske im ungarischen Schloss Esztergom. Wie erklärt sich die frappierende Ähnlichkeit dieses Bildes mit der Karte der Mäßigkeit im Tarot de Marseille? Und warum gibt es so viele Gemeinsamkeiten zwischen der Spielkarte des Teufels und jener bekannten Zeichnung des berühmten Malers, die Luzifer inmitten von Dantes "Inferno" zeigt? Hat Botticelli möglicherweise an der Entstehung des Spieles mitgewirkt?

In Florenz, der Heimatstadt des Künstlers, wird die Entstehungsgeschichte der Tarot-Karte des Wagens anhand neuer Beweisstücke aufgeklärt: Die Quellen stammen von Grafiken und Texten aus den Schriften des bekannten Humanisten Marsilio Ficino. Er gehörte zu den von Lorenzo I. de' Medici geförderten Persönlichkeiten der Renaissance. Ficino war Übersetzer von Platons Werken, aber auch Priester, Astrologe und Zauberer. Im lockeren Kreis seiner Schüler, die er "Akademiker" nannte, hatte Ficino eine Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ausgearbeitet und verbreitet. Dieses Denken sollte der italienischen Renaissance ihren mystischen Elan verleihen und die Kunst der Zeit beeinflussen, insbesondere die Malerei Botticellis.

In der Dokumentation werden zahlreiche Indizien zusammengetragen, die alle auf die Gestalt des berühmten Gelehrten und seines Kreises hindeuten. So erweist sich das Kartenspiel als Vermittler der esoterischen Lehre, die Marsilio Ficino seinen Schülern nahebrachte.

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