
Geheimnisvolle Orte: Berlin von unten - Geschichten aus dem Untergrund

Ein geheimnisvolles Labyrinth liegt unter der Stadt: Tunnelröhren und Abwasserkanäle, vergessene Bunker, geheime Durchgänge, halbfertige U-Bahnhöfe. Eine fremde Welt - unter unseren Füßen. In allen Zeiten suchten Menschen hier Zuflucht.
Im Krieg fanden sie unter der Erde Schutz vor den Bomben, nach dem Krieg nutzten Schwarzhändler den Untergrund für dunkle Geschäfte. Dann begann der Kalte Krieg. Unterirdische Versorgungsleitungen und Verbindungen wurden systematisch gekappt. Nach dem Mauerbau flohen zunächst noch hunderte Menschen durch die Kanalisation. Tunnelbauer gruben neue Fluchtwege unter der Sektorengrenze.
Aus Angst vor einer Eskalation der Ost-West Konfrontation legte man unterirdische Atombunker an, die heute nur noch museal sind.
Der Film spürt der bewegten Geschichte Berlins im Untergrund nach, erzählt von Spionagetunneln und dramatischen Fluchten unter der Erde und von der Angst, der Gegner könnte die geheimnisvolle Welt unter dem Pflaster der Stadt für feindliche Aktionen nutzen. Im Wechsel zwischen der oberirdischen Welt der geteilten Stadt, auf der Nahtstelle zwischen den einstigen Machtblöcken, beleuchtet die Dokumentation das Leben im Untergrund. Zeitzeugen erinnern sich an die Nächte im Bunker, den riskanten Tunnelbauten und spektakulären Fluchten durch das Erdreich und wie die Clubszene in vergessenen Räumen neue Freiheiten nutzte.
Der Krieg in der Ukraine hat den Blick auf die einstigen Schutzräume verändert. Wird man die vergessenen Bunker und Zivilschutzanlagen wieder in Betrieb nehmen? Ein Katastrophenforscher gibt Einblick in die Geschichte des Zivilschutzes.
In eindrucksvollen Bildern wird die Geschichte im Untergrund erkundet und die Spannung zwischen Frieden und etwas Bedrohlichem, zwischen Verfall und neuen Möglichkeiten beleuchtet.