Geheimnisse amerikanischer Hochkulturen

Geheimnisse amerikanischer Hochkulturen

Der Diskurs über die "Eroberung der neuen Welt", die Besiedlung Nord- und Südamerikas durch die Europäer ab dem ausgehenden 15. Jahrhundert, hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Längst geht es nicht mehr um gefeierte Großtaten vermeintlicher Entdecker, die sich anmaßten, einen längst von Menschen besiedelten Kontinent in Besitz zu nehmen. Vielmehr rücken nun Kulturen in den Blick, die den gigantischen Doppelkontinent über Jahrhunderte, mitunter sogar über Jahrtausende prägten - bevor sie von Europäern nahezu spurlos ausgelöscht wurden. Vor allem Spanier und Portugiesen wollten angeblich das "Licht der Zivilisation" verbreiten, wobei sie meist zuvörderst in die eigenen Taschen wirtschafteten. Dabei zerstörten sie die indigenen Kulturen nicht nur durch Krieg und Krankheiten. Hinzu kam, dass die Eroberer den Unterworfenen neue Werte und Glaubenssysteme aufzwangen. Heute wird die Erforschung der amerikanischen Hochkulturen, insbesondere der Maya und Inka, durch das weitgehende Fehlen indigener schriftlicher Überlieferungen erschwert. Zwar besaßen die Maya als einzige präkolumbische Zivilisation eine voll entwickelte Schrift, doch wurden alle auf brennbarem Material aufgezeichneten Dokumente von den spanischen Konquistadoren systematisch vernichtet. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelang es der Forschung, die Bedeutung der noch erhaltenen Schriften so weit zu entschlüsseln, dass sie mittlerweile gedeutet werden können. Aufgrund des weitgehenden Mangels an eigenen schriftlichen Überlieferungen bilden aber vor allem zeitgenössische Aufzeichnungen der Eroberer sowie archäologische Untersuchungen die Grundlage für das Wissen über Maya und Inka.

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