Geheimnis Kölner Hauptbahnhof

Geheimnis Kölner Hauptbahnhof

Der Dom und die Hohenzollernbrücke - seit über 100 Jahren prägen sie das berühmte Panorama der Kölner Altstadt auf Ansichtskarten und Millionen von Touristenfotos. Nebenan duckt sich der gewaltige Baukörper des Hauptbahnhofs.

Das Ensemble ist weltweit einmalig - wo sonst hält der Zug schon mehr oder weniger direkt vor den Pforten einer gotischen Kathedrale!

Doch das hat keineswegs allen gefallen. Schon vor 150 Jahren wurde der damals noch recht bescheidene erste Kölner "Centralpersonenbahnhof" als "Pfahl im Fleisch der Kölner Altstadt" empfunden. Er degradiere den Hohen Dom zu Köln zum Wartesaal dritter Klasse und zerschneide brutal die Stadt - städtebaulicher Unfug. Mehrmals sollte der Bahnhof verlegt werden, doch er hielt beharrlich aus auf der tatsächlich dafür unmöglichsten Stelle in der Stadt: ein 255 Meter langer Koloss, ein sperriger Riegel mitten in der Altstadt. Der Blick von oben macht deutlich: Nicht der Dom, der Hauptbahnhof ist das längste Gebäude der Stadt - über 100 Meter länger als die Kathedrale.

Tatsächlich ist der Hauptbahnhof der "hidden champion" der Rheinmetropole. Ihn durchfluten täglich 1.200 Züge und 250.000 Reisende - im Jahr über 80 Millionen Menschen, fast doppelt so viele wie im Frankfurter Flughafen - und das auf einem Bruchteil der Fläche, ja auf einem vergleichsweise geradezu winzigem Terrain.

In der Reihe WDR-"Geheimnisvolle Orte" erzählt die Dokumentation von einer wahrhaft "schrägen" Nachbarschaft, die allen Widrigkeiten zum Trotz seit 150 Jahren funktioniert. Warum aber scheiterten alle Versuche, das logistische "Drehkreuz des Westens" zu verlegen? Offenbar hat der Hauptbahnhof ein Geheimnis - ein Erfolgsgeheimnis.

Der 45-Minutenfilm "Der Kölner Hauptbahnhof" erzählt kölnische, rheinische und deutsche Geschichte und zugleich Geschichten von Menschen und Schicksalen. Mit historischen Filmdokumenten, Zeitzeugen und einzigartigen Aufnahmen auch von öffentlich nicht zugänglichen Gebäudeteilen porträtiert der Film ein heute weithin unterschätztes Gebäude im Schatten des Domes - voller Geschichte und Geschichten.

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