Gefährliche Helfer - Sexuelle Gewalt durch UN-Soldaten

Gefährliche Helfer - Sexuelle Gewalt durch UN-Soldaten

"Sie haben uns mitgenommen in ein kleines Haus. Dort haben sie uns die Kleider vom Körper gerissen und meine Freundin und mich vergewaltigt. Ich war grade 17 und noch Jungfrau!", erzählt Joari stockend.
Das Schockierende: Joari und ihre Freundin sollen von ihren vermeintlichen Rettern vergewaltigt worden sein. Von UN-Blauhelmsoldaten, die die Vereinten Nationen als Friedens-Missionare in den Osten der Demokratischen Republik Kongo entsandten, wo seit Anfang 2012 der Krieg zwischen Rebellen und Regierungstruppen wieder neu entbrannt ist. Stabilität sollen die fast 20.000 UN-Blauhelmsoldaten in die Region bringen und vor allem die Zivilbevölkerung vor Übergriffen und sexueller Gewalt der Kriegsparteien schützen. Aber die Helfer werden selbst zu Tätern, die die extreme Notlage und Armut von Frauen und Mädchen ausnutzen. Nur Einzelfälle?

Neben Opfern von UN-Soldaten, die zum ersten Mal offen vor einer Kamera sprechen, dokumentiert der Film auch, dass der UN-Zentrale in New York das Problem der sexuellen Gewalt von Blauhelmsoldaten seit langem bekannt ist. Mit Mitarbeiterschulungen und einer "Zero-Tolerance"-Politik versucht sie, den Missbrauch zu bekämpfen. Offiziell heißt es, dass sich die Anzahl der Vorfälle drastisch reduziert hätten. "Vor Ort aber", so die Aussage von UN-Insidern, "haben diese Maßnahmen überhaupt keinen Effekt." - Im März 2016 haben die Vereinten Nationen den Einsatz ihrer UN-Blauhelmsoldaten im Kongo wieder für ein weiteres Jahr verlängert.

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