Geboren in der Urzeit - Die Pferde

Geboren in der Urzeit - Die Pferde

Geschöpfe der Kälte und der Wüste Film von Angelika Sigl Das Pferd hatte bereits einen langen Weg hinter sich, bevor es dem Menschen begegnet ist. Ein Weg, der es durch Naturkatastrophen, durch Hitze und Kälte, Dürre und Fluten geführt hat. Lange Zeit hielt man die Stammväter unserer Hauspferde für ausgestorben. Aber vielleicht leben sie doch noch - in irgendeinem versteckten Winkel der Welt. Wir haben uns auf die Suche nach dem einen geheimnisvollen Stammvater aller unserer heute lebenden Hauspferderassen gemacht. Bis unter minus 30 Grad sinkt nachts die Temperatur in der mongolischen Steppe. Aber gerade unter diesen extremen Bedingungen hat ein Pferd überlebt, das als der hoffnungsvollste Kandidat gilt - das mongolische Wildpferd. Stehmähne, Zebrastreifen an den Beinen, helles Mehlmaul - dieses Pferd sieht aus wie das lebende Abbild einer Höhlenmalerei. Doch die moderne Genetik offenbart etwas ganz anderes: Das Wildpferd ist zwar sehr alt, aber die Chromosomenzahl stimmt nicht mit der heute lebender Hauspferde überein. Fazit: Es kann nicht der gesuchte Stammvater sein. Von der Wüste geht es nach Europa an die Südwestküste Englands. Sue Baker ist Pferdekundlerin. Sie hilft uns, die Geheimnisse einer kleinen Pferderasse zu lüften, die seit Jahrtausenden hier im Exmoor überlebt hat: das Exmoor-Pony. Während alle anderen britischen Ponyrassen - und erst recht die auf dem Kontinent - mehr oder weniger züchterisch verändert wurden, hat sich eine Ponyart im südwestenglischen Exmoor seit Urzeiten unverändert erhalten. Vergleichende Knochenuntersuchungen von Exmoor-Ponys mit prähistorischen Funden beweisen das! Doch bis heute haben Zoologen gezögert, das Exmoor-Pony als echte Wildpferdform anzuerkennen. Der Hauptgrund ist einfach: Sie hielten es für zu unwahrscheinlich, dass sich im dicht besiedelten Westeuropa ein Wildpferd erhalten konnte. Ein anderer Kandidat hat nur Asyl gefunden in England, denn seine ursprüngliche Heimat Persien ist nicht mehr sicher genug für die wenigen Tiere, die es noch gibt.

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