Gardiner dirigiert

Gardiner dirigiert

Der Mottete "Insanae et vanae curae" von Joseph Haydn liegt zwar ein geistlicher, aber kein liturgischer Text zu Grunde. So war das Werk in einer deutschen Übersetzung auch für reformatorische Gottesdienste geeignet. Es kann durchaus als ein Credo Haydns interpretiert werden. Aus einem traditionellen Glauben heraus komponiert, hat die Mottete auch einen dezidiert aufklärerischen Charakter.
Ein Glaubensbekenntnis in jedem Fall stellt die "Reformations-Symphonie" von Felix Mendelssohn dar. Dieser war jüdischer Herkunft und empfing die Taufe mit sieben Jahren nicht aus Zwang, sondern aus Überzeugung. Erst 1883 konnte es uraufgeführt werden. Obwohl Mendelssohn, wie so häufig seinem Schaffen, im Rückblick der "Reformations-Symphonie" kritisch, regelrecht ablehnend gegenüberstand, ist sie doch sein feuriges Bekenntnis zum lutherischen Glauben.
Den Abschluss des Konzerts bildet die Messe Nr. 1 d-Moll von Anton Bruckner. Zeit seines Lebens war der Oberösterreicher ein frommer Katholik, ein fleißiger Kirchgänger und Beter. Auch seine musikalische Ausbildung war von der katholischen Kirchenmusik geprägt. Lange Jahre war er Organist im Stift St. Florian sowie im Linzer Dom. Die d-Moll Messe wurde bald auch in Konzertsälen gespielt, speziell in protestantischen Regionen wie Berlin oder Hamburg .

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