Gabrielle oder Der Sprung in ein neues Leben

Gabrielle oder Der Sprung in ein neues Leben

Aus Bruno wird Gabrielle. Der Film begleitet über ein Jahr lang diese Entwicklung, wobei weder Sensationslust noch Mitleid oder gesellschaftliche Aspekte im Vordergrund stehen. Hauptthema ist die lange und unerbittliche Suche nach der eigenen Identität, und dabei geht es auch um persönliche Freiheit.

Gabrielle regt zum Nachdenken darüber an, dass jeder Mensch sowohl männliche als auch weibliche Züge hat - die Grenzen sind oftmals fließend. Sie verdeutlicht die tägliche Konfrontation, die von ihr oft als Zerrissenheit empfunden wird, mit ihrem äußeren Erscheinungsbild, das die Persönlichkeit widerspiegelt.

Gabrielles Lebensentscheidung und ihre Art, darüber zu sprechen, wecken im Zuschauer kein Unbehagen, sondern geben Denkanstöße. Gabrielle hat die Veränderung, die sie gewagt hat, in ihren Alltag integriert. Militantes Auftreten liegt ihr ebenso fern wie Selbstmitleid. Sie entdeckt das Neuland, das sie betreten hat, den Blick stets nach vorn gerichtet - und sie weiß, dass es kein Zurück mehr gibt. Um rechtliche Anerkennung braucht sie in ihrem Heimatland Belgien nicht zu kämpfen, doch ihr starkes Bedürfnis nach menschlicher Anerkennung ist nicht gedeckt. Gabrielle ist auf die andere Seite des Spiegels gewechselt, und das ist viel schwerer, als es zunächst scheint.

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