Frischer Wind im Vatikan

Frischer Wind im Vatikan

Seit er im Frühjahr 2013 von den Kardinälen der katholischen Weltkirche auf den Stuhl Petri gewählt wurde, hat sich so etwas wie eine Revolution im vatikanischen Kirchenstaat ereignet - und nicht nur dort. Papst Franziskus aus Argentinien, der 'Papst vom Ende der Welt', wie er sich selbst bezeichnet, hat engagiert und sichtlich furchtlos vieles in den oberen Kirchenetagen auf den Kopf gestellt, was zuvor als unumstößlich oder unantastbar galt. Mit seiner erklärten Abneigung gegen klerikalen Prunk und Protz und seinen stetigen Mahnungen an die Glaubensbrüder und -schwestern, ihr Leben vor allem in den Dienst der Armen und Benachteiligten zu stellen, hat er so auch in der gesamten Weltkirche einen Sinneswandel angestoßen. Themen wie Homosexualität oder Zölibat in der Kirche sind durch seine öffentlichen Stellungnahmen plötzlich nicht mehr tabu, sein weltweit beachtetes Eintreten etwa für die Flüchtlinge aus Afrika und die Wahrnehmung ihres Elends vor der Küste Lampedusas hat auch international die Politik wachgerüttelt. Wer ist dieser Mann, der sich aufgemacht hat, veraltete höfische Zöpfe in der Kirche radikal abzuschneiden und gleichzeitig die Kernbotschaften des Christentums wieder freizulegen, um auch damit der katholischen Kirche den Weg weiter in das dritte Jahrtausend zu ebnen? BR-Journalistin Susanne Hornberger hat im Vatikan gedreht und bekam im Zuge ihrer Recherchen so auch die Möglichkeit, wichtige Mitarbeiter und Wegbegleiter von Papst Franziskus nach den Ideen, den Zielsetzungen und Perspektiven dieses charismatischen Kirchenführers zu befragen.

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