Friedrich - Ein deutscher König

Friedrich - Ein deutscher König

Kunersdorf an der Oder: Im Jahr 1763, kurz nach Ende des Siebenjährigen Krieges, macht Friedrich II. auf dem Rückweg nach Berlin an genau jenem Schlachtfeld Halt, auf dem seiner Armee wenige Jahre zuvor der Untergang drohte. Der 'Große König' konnte die Katastrophe allen Rückschlägen zum Trotz abwenden. Doch die Jahre währenden Kriege haben aus dem einst strahlenden Preußenherrscher einen lebensmüden Misanthropen gemacht. Gezeichnet von den Schlachten, die er selbst anzettelte und die ihn einsam machten, blickt er auf sein außergewöhnliches Leben zurück. In einem von Militarismus, Tugend und Disziplin beherrschten Mikrokosmos wächst der junge Friedrich auf. Bestrebt aus dem Sohn einen gehorsamen Blaurock zu formen, unterlässt Friedrich Wilhelm I. keinen Versuch, den Willen des Kronprinzen zu brechen. Friedrich sucht sich Weltfluchten in Musik und Literatur, um dem Drill zu entgehen. Die fortwährenden Demütigungen, die auch Königin Sophie Dorothea und Friedrichs Schwester Wilhelmine nicht mildern können, kulminieren in einem missglückten Fluchtversuch Friedrichs - seinerzeit Hochverrat und nach dem ursprünglichen Verdikt des Vaters mit der Todesstrafe zu ahnden. Die Strafe fällt noch grausamer aus: Friedrich wird gezwungen, den Tod seines Freundes und Mitverschwörers Hans Hermann von Katte mitanzusehen. Die Hinrichtung des engsten Vertrauten wird zum einschneidenden Erlebnis im Leben des Thronfolgers. Aus dem beinahe linkischen, Flöte spielenden Schöngeist wird im Lauf der Jahre ein Meister der Verstellung, der sich scheinbar den herrschenden Verhältnissen anpasst. So geht Friedrich gegen seinen eigentlichen Willen die Heirat mit Elisabeth Christine ein, um dies zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. Auch nach dem Tod des Vaters behält Friedrich, nun selbst König, seine Janusköpfigkeit. Einerseits ist er darauf bedacht, die gesellschaftlichen Restriktionen seines Vorgängers zu lockern und 'jeden nach seiner Fasson' glücklich werden zu lassen, andrerseits schlägt der neue Preußenkönig keine Gelegenheit aus, seine Macht zu vergrößern.

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