Friedrich. Ein Psychodrama

Friedrich. Ein Psychodrama

2012 jährt sich der Geburtstag Friedrichs des Großen zum 300. Mal. Friedrich II. wird verehrt und gepriesen werden, als Feldherr, als derjenige, der Preußen zu Macht und Glanz verholfen hat, als Schöngeist, Philosoph und Flötenspieler. Die Dokumentation 'Friedrich. Ein Psychodrama' richtet den Blick auf die dunkle Seite des Preußenkönigs. Sie beschäftigt sich mit dem 'hochpathologischen' Milieu, in dem Friedrich aufwächst, und mit dem Körper und Psyche extrem belastenden, völlig gestörten Verhältnis zum Vater Friedrich Wilhelm I.. Vor allem beschäftigt sich der Film mit der traumatischen Erfahrung nach Friedrichs Fluchtversuch, als sein eigener Vater ihm mit Hinrichtung drohte, und mit der nachfolgenden Festungshaft in Küstrin. Vor diesem Hintergrund untersuchen der Historiker Jürgen Luh, der Psychoanalytiker Ernst Lürßen und der Mediziner Dirk Fahlenkamp Friedrichs psychische Verfassung, analysieren Umstände und Folgen von Friedrichs Trauma und die möglichen Auswirkungen auf sein Handeln: Denn mit dem Tod des Vaters und der Thronbesteigung erfährt die Persönlichkeit Friedrichs eine rasante Wandlung: Aus dem Schöngeist, aus dem vom Vater verspotteten 'Feigling', wird auf einmal der Feldherr, der sich mit dem Einmarsch in Schlesien ins Zentrum europäischer Machtpolitik schiebt. Zur Überraschung aller, oder wie Ludwig XV. es ausdrückte: 'Der Mensch ist verrückt!'.

Bewertung

0,0   0 Stimmen