Freie Kinder oder freche Goofen? - 50 Jahre nach 1968

Freie Kinder oder freche Goofen? - 50 Jahre nach 1968

Gesellschaft und SozialesCH  

«Ich habe keine Lust auf Math!» Sind das freche und faule Kinder, die sowas sagen, oder sind das einfach junge Menschen, die gelernt haben, auf sich selbst zu hören? Die Privatschule Dandelion in Zürich würde Letzterem zustimmen. Denn in dieser Schule sind solche Sätze an der Tagesordnung. Sie gehören quasi zum Programm.

Angela Joerg hat die Schule, die sie «ein Herzensprojekt» nennt, vor einem Jahr gegründet. Hier gibt es keinen Lernzwang und sehr viele Freiheiten für die Kinder. Antiautoritär will diese Institution aber keinesfalls sein. Einzige Regel: Der Umgang miteinander muss friedlich und respektvoll sein. 20 Schülerinnen und Schüler in der Unter- und Oberstufe üben sich täglich darin. Die für herkömmliche Begriffe weit gesteckten Grenzen einzuhalten, fällt manchen Schülern schwer. «Das haben wir möglicherweise unterschätzt. Viele Kinder können einfachste Regeln nicht einhalten», meint Schulleiterin Joerg.

Ist selbstbestimmt die neue Formel für eine gelungene Erziehung? Was heisst das genau? Wie schafft man es, dass einem da die Kinder nicht auf der Nase herumtanzen? Und wäre mehr Strenge in der heutigen Zeit nicht mehr denn je vonnöten? Reporterin Kathrin Winzenried hat die Schule besucht und beobachtet, was es bedeutet, wenn Kinder sogenannt selbstbestimmt lernen dürfen.

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