
Frau Kruse und ihr Kängurubaby
Klößchen, das Wildschwein, bekommt Konkurrenz, denn die Kruses haben ein großes Herz für verstoßene Tiere: für Vier- und Zweibeiner, die Hilfe brauchen und in der Natur verloren wären. So konnte Biga Kruse auch nicht widerstehen, als sie von dem kleinen Känguru-Baby hörte: Eine Kängurumutter verliert in einem Wildpark ihr Baby. Es fällt ihr aus dem Beutel. Weder die Kängurumutter noch andere Känguruweibchen können den verlorenen Fötus retten. Noch in der gleichen Nacht holen Biga Kruse und ihr Mann aus Klingelbach im Hintertaunus den Winzling zu sich. "Ohne unsere Hilfe wäre das Kängurubaby in Stunden unterkühlt und verhungert", sagt Biga Kruse. Wochenlang steht die Ersatzmutter Tag und Nacht alle zwei Stunden bereit, um ihrem Pflegekind Milch zu geben - aber keine gewöhnliche Kuhmilch. Die würde das Kängurubaby gar nicht vertragen. Es muss schon Beuteltiermilch sein, Original-Kängurumilch aus Australien. Mit dem Neuankömmling hat das Ehepaar Kruse nun fast 200 Tiere in seinem privaten Tierpark. Ganz schön viel, ob sie sich da mal nicht übernehmen? Dieter Kruse ist in Rente und muss jetzt deutlich mehr anpacken als früher, denn seine Frau ist ganz auf das Känguru fixiert: Ein Jahr sind Biga Kruse und ihr Pflegling untrennbar miteinander verbunden. Für die Tierexpertin, die mit ihrem Mann und vielen Tieren in einer alten Mühle im Hintertaunus lebt, eine besondere Herausforderung. Ein Jahr mit schlaflosen Nächten, ohne Urlaub und mit vollem Einsatz. Die dreifache Mutter trägt nun wieder ein Baby ständig bei sich: Das kleine Känguru, das ET genannt wird, ist überall im Tragebeutel mit dabei. Wie jede andere Mutter klagt Biga Kruse über Rückenschmerzen und zu wenig Schlaf. Der Film begleitet sie über ein Jahr und verfolgt, wie das kleine Känguru wächst und gedeiht. Die schwierigste Aufgabe steht Mutter und Kängurukind noch bevor: die Trennung. Denn nach neun Monaten verlässt das Känguru seinen Beutel. Es muss nun lernen, dass es kein Mensch ist, sondern ein Känguru - und gehört nicht in die Wohnung, sondern nach draußen ins Gehege ...