Franck Burns verzweifelt gesucht

Franck Burns verzweifelt gesucht

Am 15. Juni 2003 trifft beim Verlag 'L'Ecailler du Sud' in Marseille ein Manuskript ein mit dem Titel: 'M. n., ein exemplarisches Verbrechen'. Autor ist Franck Burns alias Abel. Die Story: Ein verletzter Mann findet sich ohne jede Erinnerung im Obdachlosenmilieu von Marseille wieder. Im Verlauf eines Jahres verliert er nach und nach seine neuen Freunde - alle sterben eines gewaltsamen Todes. Ihre Leichen sind jedes Mal mit dem Inhalt einer Flasche Calvados übergossen. Das Manuskript wirkt wie ein an die Welt gerichteter, verzweifelter Hilferuf eines Menschen, der diese unwürdigen Lebensumstände, diese Wut und Verzweiflung tatsächlich am eigenen Leib erlebt zu haben scheint. Beim Verlag ist man begeistert und will die Geschichte veröffentlichen. Doch niemand kennt den Autor. Unter der angegebenen Adresse ist er jedenfalls nicht anzutreffen. Die Filmemacherin Cathie Lévy hat vier Jahre lang recherchiert. Dabei ging es ihr weniger darum, die Person Franck Burns ausfindig zu machen, als vielmehr Spuren seiner Existenz zu finden. Sie versucht, seine Persönlichkeit zu rekonstruieren, sein Porträt - oder seine verschiedenen Porträts - nachzuzeichnen. Der Dokumentarfilm ist gleichzeitig eine Beschreibung dieser Bemühungen, eine vom Manuskript angeleitete Reise in eine unbekannte Welt und vor allem eine farbig-schillernde Skizze der Stadt Marseille.

Bewertung

0,0   0 Stimmen