Flussgeschichten von der Nidda

Flussgeschichten von der Nidda

Seinen Spitznamen hat er schon länger: Gottfried Lehr, der "Niddapapst". Er liebt "seinen Fluss", die Nidda, genauso sehr wie seinen Heimatort Bad Vilbel bei Frankfurt. In den 1960er Jahren erfuhr seine geliebte Nidda das gleiche Schicksal wie viele deutsche Flüsse: Sie wurde im großen Stil begradigt und an vielen Stellen in ein kanalisiertes Steinbett gezwängt. Durch immer mehr Abwässer begann das große Fischsterben. Tiere und Pflanzen verschwanden. Gottfried Lehr wollte dieser Verödung ein Ende bereiten und kämpfte beharrlich dafür, der Nidda wieder ihr natürliches Bild zu verleihen. Seit Anfang der 1990er Jahre wird der Fluss nun mit Unterstützung von Politik und privaten Sponsoren an mehreren Abschnitten Schritt für Schritt renaturiert, und Gottfried Lehr ist als Landschaftsplaner und Bauingenieur maßgeblich daran beteiligt. Jetzt darf sich die Nidda wieder ihr Flussbett selbst erschließen, es darf wieder Lebensraum entstehen für eine große Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen. Die Nidda ist damit auch wieder in den Mittelpunkt ihrer Anwohner gerückt. Man hat festgestellt: Je mehr Platz ein Fluss in der Aue hat, desto besser ist auch der Mensch vor Hochwasser geschützt. Die Filmautorin Juliane Hipp begleitet Gottfried Lehr in seinem Alltag, ist bei einem aktuellen Renaturierungsprojekt dabei und lernt besondere Menschen und Orte entlang der Nidda kennen, die im Vogelsberg entspringt, neunzig Kilometer durch die Wetterau fließt und in Frankfurt in den Main mündet.

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