Flucht in die Dolomiten

Flucht in die Dolomiten

Der Bootsbauer Giovanni (Luis Trenker) ist ein leidenschaftlicher, aber harter Mann, der sich jahrelang nur damit beschäftigt hat, seine kleine Werft am Gardasee in Schwung zu bekommen. Angesichts seiner Sorgen hat Giovanni sich der Familie entfremdet: Die Kinder leiden unter seiner übertriebenen Strenge, Gattin Teresa (Yvonne Sanson) hat längst begonnen, an seiner Liebe zu zweifeln. Als Giovanni begreift, dass die Werft vor dem Konkurs steht, bittet er seinen Bruder Enzo (Vincenzo Nocker), einen reichen Hotelier, um finanzielle Hilfe. Aber zwischen den beiden kommt es zu einem Streit, schließlich sogar zu einer kleinen Schlägerei. Mit dramatischen Folgen. Wenig später wird Enzo ermordet aufgefunden und Giovanni entzieht sich der drohenden Untersuchung, indem er in die Berge flüchtet. Unter falschem Namen lässt er sich im abgelegensten Winkel der Dolomiten nieder und verschafft sich einen Job in einem Stauwerk. Die Arbeit ist hart, doch immerhin findet Giovanni Anschluss. Er freundet sich mit dem Kollegen Sergio (Robert Freytag) und der hübschen, etwas geheimnisvollen Wirtstochter Graziella (Marianne Hold) an. Die jungen Leute sind nominell ein Paar, doch Graziella stößt ihren ungestümen Liebhaber immer wieder vor den Kopf. Tatsächlich fühlt sie sich zu Giovanni hingezogen - und während Sergio beinahe verzweifelt, erlebt der ältere Mann eine späte Romanze. Eine Katastrophe bei der riskanten Arbeit an einer Trosse des Damms in 3.000 Metern Höhe stürzt Giovanni schließlich in eine Krise. Er muss sich nicht nur fragen, ob seine Liebe zu Graziella eine Zukunft hat, sondern vor allem, wie es um seine Vergangenheit steht. In dieser späten Produktion des Alpinisten und Bergfilmers Luis Trenker haben zwei italienische Koautoren - einer davon Pier Paolo Pasolini - für eine realistische, sozial engagierte Note gesorgt, die über das Genre des Heimatfilms hinausweist. 'Flucht in die Dolomiten' erzählt vom Einbruch der Technik in eine trügerische Idylle.

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