Finnland - Geschichte eines unabhängigen Landes

Finnland - Geschichte eines unabhängigen Landes

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Aus Anlass des 100. Jahrestags der Unabhängigkeit Finnlands am 6. Dezember erkundet Olivier Horn die Geschichte Finnlands und schildert, wie das im Ersten Weltkrieg entstandene Land zu dem wurde, was es heute ist. Wie erklärt sich die besondere Situation Finnlands in Europa? Wodurch wurde Finnland zu einer friedvollen Demokratie und einem Modell auf vielen Gebieten? Eingekeilt zwischen mächtigen Nachbarn musste Finnland lange die Folgen von andernorts getroffenen Entscheidungen tragen. Unter Historikern gilt daher 1703 als ein einschneidendes Datum: das Jahr der Gründung von Sankt Petersburg, der neuen Hauptstadt der Zaren. Die Öffnung des Russischen Reiches zur Ostsee sollte Finnlands Schicksal verändern. 1808 annektiert Zar Alexander I. - mit Napoleons Einverständnis - diese schwedische Provinz und macht daraus 1809 das Großherzogtum Finnland. 50 Jahre später gewährt Zar Alexander II. den Finnen eine weitreichende Autonomie. Die Geburt Finnlands als Staat, als Kultur, als Einheit vollzog sich über einen lange währenden kulturellen Separatismus, in Theaterstücken, Gedichten, Romanen, Musik und dem finnischen Tango. Als Zar Nikolaus II. sein kriselndes Reich mit harter Hand in den Griff bekommen will, ist es zu spät. Den Finnen gefällt ihre Autonomie, sie widersetzen sich. Die Russische Revolution 1905 zwingt den Zar zu Zugeständnissen. Rasch wählen die Finnen auf der Grundlage des allgemeinen Wahlrechts ein eigenes Parlament. Als die Bolschewiken im Oktober 1917 die Macht in Russland übernahmen, hielten die Finnen den Moment für gekommen, Finnlands nationale Unabhängigkeit zu erklären. In der jüngeren Vergangenheit bereitete die Finanzkrise von 2008 dem Land Schwierigkeiten, und die wieder hervorbrechenden Spannungen zwischen Russland und dem übrigen Europa verschonten es nicht. Heute, am Vorabend der Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit, besinnt sich die finnische Nation auf die bewegten Ursprünge ihrer Entstehung. Olivier Horn begegnet auf seiner Reise durch das Land gebürtigen Finnen und Wahlfinnen - Schriftstellern, Historikern, Studenten, Politikern und einfachen Bürgern - , die ihm ihre Sicht auf Herausbildung der Nation darlegen.

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