Fifi heult vor Glück

Fifi heult vor Glück

DokumentarfilmIran  

Der Maler und Bildhauer Bahman Mohassess (1931-2010) war zur Zeit des Schahs ein bekannter Künstler. In Italien ausgebildet, schuf er seine Werke in der iranischen Heimat, teils übergroße Skulpturen und Bilder. Seine meist nackten Bronzefiguren mit deutlich betontem Phallus erregten Anstoß, und seine Werke wurden vielfach zensiert. Er betrachtete seine Werke als lebende Wesen, und Zerstörung war für ihn ein ganz natürlicher Prozess. Nur einige wenige Skulpturen behielt er. Ende der 60er Jahre verlor sich seine Spur, es hieß, er hätte seine restlichen Bilder selbst zerstört und sei verschwunden.

Drei Jahre lang suchte ihn die iranische Filmemacherin Mitra Farahani, selbst eine Künstlerin. Sie findet ihn schließlich in einem kleinen, unscheinbaren Hotel in Rom, umringt von den wenigen Werken, die er nicht zerstört hatte. Geschmeichelt von ihrem Interesse an seinem Leben, hat der alte Mann ganz klare Vorstellungen davon, wie ein Film über ihn aussehen soll. Er autoproklamiert sich zum Koautoren und gibt der Filmemacherin klare Regieanweisungen. Sie lässt sich darauf ein. Der unerschütterliche Humor des Kettenrauchers ist ansteckend, sein kritischer Geist fasziniert. Mohassess Ansichten zu Kunst und Homosexualität, auch seiner eigenen, werden fast beiläufig zum Thema.

Nicht einfach, ein Porträtüber einen nicht mehr aktiven Künstler zu filmen, ohne Atelier, der sein Hotelzimmer so gut wie nie verlässt. Um aus diesem "Huis clos" auszubrechen, will Farahani Mohassess bei einer neuen bildnerischen Arbeit filmen. Sie findet schließlich zwei Auftraggeber: zwei Brüder und Bewunderer Mohassess', Rokni undRamin Haerizadeh, auch sie selbst namhafte Künstler aus dem Iran, für die Geld keine Rolle zu spielen scheint. Der alte Künstler blüht bei der Begegnung mit den beiden jungen Sammlern auf. Voller Energie und großer Pläne verhandelt er hart um den Preis für seine letzte Arbeit.

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