Fidel Castro - Der Weg zur Macht

Fidel Castro - Der Weg zur Macht

Für 49 Jahre herrscht Fidel Castro auf Kuba und zwingt seinem Land einen spannungsvollen Zweikampf mit den USA auf. Aber was ist wirklich über ihn bekannt - außer dass sich um ihn die Legende des "Befreiungs-Heiligen" der Dritten Welt rankt, und dass er neuerdings wie der letzte Verteidiger des kommunistischen Systems wirkt?

Vielen gilt der kubanische "máximo líder" noch immer als Siegelbewahrer des Sozialismus, eine lebende Legende in den Annalen der Weltrevolution. Der Film zeigt Fidel Castros Werdegang und seinen Aufstieg zur Macht, wobei auch die fragwürdigen Seiten des Revolutionärs, der sein Land ohne Duldung von Widerspruch und mit dem absoluten Willen zur Macht regiert.
Um die Zusammenhänge zu verstehen, muss man weit zurückgehen. Ausbeutung und Unterdrückung stehen am Anfang von Fidel Castros Geschichte. Sie beginnt 1926 auf einer Zuckerrohrplantage nahe der Ortschaft Biran. Seine Mutter, eine einfache Arbeiterin, erwartet ein uneheliches Kind von dem Plantagenbesitzer. Man vertreibt sie vom Landsitz. Erst mit 18 Jahren erfährt Fidel den Namen seines Vaters Castro und darf ihn nun anstelle des Namens seiner Mutter Ruz führen. Vieles in Castros Kindheit und Jugend liegt im Dunkeln, vieles wurde bewusst verklärt. Und doch liegt vielleicht gerade in der Kindheit so etwas wie der Schlüssel zum Verständnis von Castros Werdegang und Persönlichkeit. Und wohl auch zum Verständnis seiner politischen Überzeugungen. Er ist Jesuitenschüler, besucht renommierte Schulen, beginnt ein Jurastudium in Havanna. Er trifft auf Gleichgesinnte. Sein politisches Interesse ist geweckt. Der Rest ist bereits ins Reich der Legenden eingegangen. Mit 26 Jahren wird er Guerilla-Kämpfer in der Sierra Maestra, dann das Zusammentreffen mit Che Gueavara, die Verehrung der einfachen Bevölkerung, der gescheiterte Putsch, die Inhaftierung, 1959 schließlich die Machtergreifung und über allem: die Utopie eines besseren Morgen.
Der französische Filmemacher Daniel Leconte hat sich aufgemacht, mehr über die Anfänge Fidel Castros zu erfahren als die offiziellen Legenden preisgeben. Sein Film zeichnet mit Hilfe von unveröffentlichtem Archivmaterial und exklusiven Interviews mit ehemaligen Wegbegleitern Castros ein ganz neues Porträt des kubanischen Staatschefs. Jenseits aller Castro-Klischees entsteht so das Bild eines machtbewussten, oft skrupellosen Politikers, der früh gelernt hat, jeden Kritiker und Zweifler zum Schweigen zu bringen. Die Rekonstruktion seiner frühen Jahre enttarnt einen Mann, der nicht der ist, der er vorgibt zu sein.

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