
Fett, faul, dumm
Dicke Menschen werden diskriminiert. "Fett, faul, dumm" - das sind gängige Klischees, mit denen sie täglich konfrontiert werden - auf der Straße, beim Arzt oder im Job. Natalie Rosenke von der "Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung" kann ein Lied davon singen, denn sie hat mir ihren über 100 Kilo selber diese Erfahrung gemacht. Deswegen engagiert sie sich auch in der Vereinigung, die Mobbing-Opfer berät und vor Gericht vertritt. Gleichzeitig will sie das Bild von dicken Menschen in der Gesellschaft richtig stellen. Aber wer entscheidet überhaupt, was zu dick ist und was nicht? Grenzwerte wie der Body Maß Index sind willkürlich, darauf haben Ernährungsexperten längst hingewiesen. Sie pathologisieren oft vollkommen gesunde Menschen und befeuern so immer weiter den allgemeinen Schlankheitswahn, der oft genug erst zu kranken Verhaltensmustern wie Essstörungen führt. Das zumindest sagt der Diplom-Psychologe Andreas Schnebel von ANAD, einer Einrichtung für Menschen mit Essstörungen in München. Warum aber bestehen dann diese Vorurteile gegenüber dicken Menschen immer weiter fort?
In der Dokumentation "Fett, faul, dumm" trifft Moderator Rainer Maria Jilg Betroffene in Bayern, die Diätkarrieren und Mobbingerfahrung hinter sich haben. Er besucht das Fraunhoferinstitut für Verfahrenstechnik und Verpackung in Freising, das neue fettfreie Lebensmittel entwickelt. Und er trifft ein Over-Size-Model, das sagt: Ich will so bleiben, wie ich bin.