Fernand Léger - Der Maler des Fortschritts

Fernand Léger - Der Maler des Fortschritts

Künstlerporträt 

Fernand Léger (1881-1955) ist einer der international populärsten französischen Künstler der Klassischen Moderne, insbesondere auch im deutschsprachigen Raum. Seine Popularität verdankt der Künstler nicht zuletzt seinen Bemühungen, eine Kunst zu schaffen, die nicht nur für einen kleinen Kreis von Spezialisten, sondern für viele verständlich sein will.
Légers prägendes Erlebnis für Kunst und Leben war der Erste Weltkrieg, den er als Pionier in den Schützengräben von Verdun miterlebte. Hier lernte er Männer aus dem "einfachen Volke" kennen, denen er als Pariser Bohèmien nie begegnet war. Der Maler war fasziniert von der Technologie des Krieges, von dessen Dynamik und den "skulpturalen" Formen der Waffen und Panzer. Während Léger im Hospital eine Gasvergiftung auskurierte, malte er 1917 "Die Kartenspieler". Ein Erinnerungsbild an seine Kriegskameraden, die er aus metallischen Formen, zylindrischen Gliedern, klirrenden Eisenpanzern zusammensetzt.
Ins zivile Leben zurückgekehrt, blieb Léger ein Technik-Begeisterter und entwickelte aus seiner ihm eigenen Art des Kubismus jene Maschinen- und Menschen-Bilder, mit denen er dem technischen Fortschritt in den großen Fabriken huldigt. Denn dieser war für den sozialistisch orientierten Künstler stets die Voraussetzung für ein menschenwürdiges Leben geblieben. Mit Werken wie "La Ville" und "Das große Frühstück" wurde er auch international bekannt.
Rudij Bergmann zeigt in seinem Film, dass der "arbeitende Mensch" das Werk des Künstlers wie ein roter Faden durchzieht. Angefangen vom ersten wichtigen Bild, dem kubistisch-futuristischen "Akte im Wald" bis hin zu den Gemälden eines scheinbar nur naiven Realismus wie den "Bauarbeitern", Sinnbild einer von den Zwängen der Ausbeutung befreiten glücklichen Arbeiterklasse. Der Film befasst sich auch mit einem weiteren, zumeist übersehenen Aspekt der Kunst von Léger, der während des Zweiten Weltkriegs in den USA lebte - der sich bereits seit den 30er Jahren abzeichnende pop-artige Charakter seiner Malerei. So dass der Film behaupten kann, ist Fernand Léger der französische Vorläufer der amerikanischen Pop-Art.

Bewertung

0,0   0 Stimmen