Feldpost an Fräulein Näpfel

Feldpost an Fräulein Näpfel

"Liebesgaben" nannten die Soldaten im Ersten Weltkrieg die Pakete aus der Heimat. Sie bedankten sich dafür mit Postkarten - die wurden damals mit kriegsverherrlichenden Motiven zum Propagandainstrument. Schustertöchterlein Babetta Näpfel aus einem kleinen Ort in der Nähe von Gunzenhausen hat über 150 davon gesammelt - sie stammen von den jungen Männern aus ihrem Dorf. Die meisten kehrten aus dem Krieg nicht zurück.

Ralf Rossmeissl vom Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim macht sich auf die Suche, überraschend viel ist auch 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges noch zu finden. So ist es möglich, das damalige Leben auf dem Land in Franken zu zeigen: Auch weit weg von der Front sind die Einschnitte gravierend. Die Arbeitskräfte fehlen, die Pferde werden beschlagnahmt, die Menschen müssen hungern. Immer mehr Verwandte und Freunde sterben im Stellungskrieg und durch Giftgas (dazu Original-Filmsequenzen). Am Ende des Krieges werden die schriftlichen Grüße von der Front immer deutlicher.

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