Feinde in Rot

Feinde in Rot

Genau vor 25 Jahren, am 7. Oktober 1989, trafen im kleinen brandenburgischen Ort Schwante 42 mutige Frauen und Männer konspirativ zusammen. Sie gründeten die Sozialdemokratische Partei in der DDR, eine offene Kampfansage an die SED und ihr Machtmonopol. Mit der Gründung der SDP wollten die Bürgerbewegten in einer eigenen Partei demokratische Veränderungen im Lande herbeiführen. Sie forderten freie und geheime Wahlen, einen ökologischem Umbau und das Recht auf freie Meinungsäußerung. "Runde Tische" sollten nach dem Vorbild Polens den gesellschaftlichen Wandel in Gang bringen und das Machtmonopol der SED beseitigen.
Innerhalb weniger Monate gelang es der SDP in der DDR bis zu 30.000 Mitglieder zu werben. Nach ihrer Umbenennung in SPD galt die junge Partei vor den ersten freien Wahlen im März 1990 als Hoffnungsträger. Doch nach dem überraschenden Sieg der bürgerlichen "Allianz für Deutschland" wurde sie in der letzten DDR-Regierung nur Juniorpartner.
Zeitzeugen der friedlichen Revolution und des stürmischen Herbstes 1989 - wie Markus Meckel, Steffen Reiche oder Konrad Elmer-Herzig - erinnern an den Mut, der nötig war, aber auch an die Zweifel und Ängste, an das Selbstbewusstsein und die Lebensbejahung der Gründer der SDP, die es wagten, der Macht im Staat die Stirn zu bieten und so zu einer historischen Zäsur in der deutschen Geschichte beizutragen.

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