
FC Venus - Angriff ist die beste Verteidigung
Paul und Anna leben als Paar in Berlin. Da erreicht Paul ein Hilferuf seines Fussballvereins «Eintracht Imma 95». Er soll zurück in die Kleinstadt kommen und einen verletzten Spieler ersetzen. Nur mit einer Lüge bringt Paul Anna dazu, mit ihm zu gehen. Denn die überzeugte Hauptstädterin ist eine Fussballhasserin. Kaum in der Provinz angekommen entwickelt sich Paul umgehend zurück zum Abbild seiner Kumpels, die ihren Frauen mit Kunstrasen im Schlafzimmer, FC-Bayern-Bettwäsche und kompletten Wochenenden auf dem Bolzplatz den letzten Nerv töten. Die genasführte Anna sinnt auf Rache. Bei einem Barbesuch geht sie mit Paul und seiner Mannschaft folgende Wette ein: Gemeinsam mit den anderen Spielerfrauen wird sie in einem Match gegen die Männer antreten. Im Falle eines Sieges der Frauen müssten diese ein für allemal auf ihren geliebten Sport verzichten. Natürlich nehmen Paul und seine Kumpel die Wette auf die leichte Schulter. Auch wenn ihre besten Spielerjahre längst hinter ihnen liegen und einige sich in einem ernährungsbedingten Formtief befinden, dürften sie die ungeübten Frauen noch allemal schlagen. Paul ahnt nicht, dass Anna einen Trumpf in der Hinterhand hat. Sie bietet nämlich ihren Vater als Trainer auf. Und dieser ist in Fussballkreisen kein Unbekannter.
Die deutsche Beziehungskomödie «FC Venus - Angriff ist die beste Verteidigung» macht auch Personen Spass, die mit dem runden Leder eigentlich nichts anfangen können. «Sie nutzt den Fussball lediglich als klischeebehafteten Rahmen, um vom Stand des Geschlechterkampfes in den Speckgürteln der Städte zu erzählen», schrieb ein strenger Kritiker im deutschen film-dienst. Allerdings attestiert er dem Film auch: «Er hat einen angenehmen Unterhaltungsfaktor, weil er so liebevoll gearbeitet ist, dass die Vermutung nahe liegt, er wisse, wovon er spricht». Im Mittelpunkt von «FC Venus» - übrigens ein Remake des gleichnamigen finnischen Films - steht ein Darstellerduo von Format. Nora Tschirner und Christian Ulmen kennen sich, seit sie gemeinsam bei MTV die Klamauksendung «Ulmens Auftrag» moderierten. Inzwischen haben sich beide auch als Schauspieler einen Namen machen können. Christian Ulmen überzeugte als «Herr Lehmann» und in Oscar Roehlers Verfilmung von Michel Houellebecqs «Elementarteilchen». Nora Tschirner gewann die Herzen des Kinopublikums in Til Schweigers romantischen Komödien «Keinohrhasen» und «Zweiohrküken».