Fazil Say

Fazil Say

Fazil Say ist weltweit als einer der besten Pianisten anerkannt. Er selbst sieht sich allerdings nicht als reinen Pianisten, sondern als, wie er es nennt, 'komponierenden Pianisten'. Der Film widmet sich dieser Seite Fazil Says im Besonderen und stellt den Komponisten in einem sehr persönlichen Portrait in den Fokus. Dass dabei seine außergewöhnlichen pianistischen Fähigkeiten nicht außer Acht gelassen werden, versteht sich natürlich von selbst - Werke von Beethoven, Mussorgsky und Haydn stehen im Film neben Fazil Says eigenen Kompositionen. Scheinbar Bekanntes wird neu entdeckt und steht neben bislang Unbekanntem. Istanbul und das Ruhrgebiet sind in 2010 Kulturhauptstädte Europas und die Schauplätze unseres Films. Beiden Orten ist Fazil Say in besonderer Weise verbunden - lebt er doch seit langer Zeit in Istanbul und ist seit 4 Jahren dem Dortmunder Konzerthaus als Exklusivkünstler verbunden. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit komponierte Say seine 'Istanbul Sinfonie', welche Anfang 2010 in Dortmund ihre Uraufführung erlebte. Say führt Orient und Okzident zusammen, er verschmilzt klassische und folkloristische Elemente und erzählt Geschichten aus dem alten und dem neuen Istanbul. Der Film folgt seiner kompositorischen Idee in die Metropole am Bosporus. Wir sehen Fazil Say bei der Arbeit über die Schulter und besuchen die Orte, von denen seine Musik handelt, nehmen uns der Themen der Sinfonie und den Gedanken Says (und nicht nur denen zur Musik) an. Auch das für die Geigerin Patricia Kopatchinskaja komponierte Violinkonzert '1001 Nacht im Harem' vereint klassisch-abendländische und orientalische Einflüsse. Wir sind bei der deutschen Erstaufführung in Dortmund dabei und erleben eine dem Komponisten seelenverwandte Geigerin, deren unglaubliche Energie Staunen macht. Says Musik lässt niemanden kalt. Ob er als Pianist oder als Komponist von Sinfonie, Violinkonzert oder Streichquartett in Erscheinung tritt - stets arbeitet er mit vollem Einsatz, er spielt nicht nur die Musik - er denkt und fühlt sie. Er gibt jährlich über 100 Konzerte weltweit und wenn er auch in Istanbul wohnt, so ist seine eigentliche Heimat doch die Musik - eine Parallelwelt, die für Fazil Say die eigentliche ist. Unser Film beschäftigt sich mit dem Nomadenleben eines Künstlers des 21. Jahrhunderts. Weggefährten kommen zu Wort, schildern diese Art zu leben und geben Einblicke sehr persönlicher Art. Und so sehen wir nicht nur einen genialen Pianisten, sondern eine der ganz großen Künstlerpersönlichkeiten des 21. Jahrhunderts in ihrem ureigenen Umfeld - der Heimat Musik.

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