Familienaufstellung

Familienaufstellung

Familienaufstellung erlebt einen Boom. Seitdem Depression und Burnout zu Volkskrankheiten geworden sind, geht auch der Durchschnittsbürger seine psychischen Probleme an: extremer Leistungsdruck oder Ehe-Krise, Stress und Konkurrenzkampf. Erreichbarkeit rund um die Uhr, immer allem gerecht werden - zu Hause und im Job. Eine ganze Gesellschaft scheint psychisch erschöpft. Rund 30 Prozent der Deutschen sagen, sie fühlen sich den täglichen Anforderungen des Lebens nicht mehr gewachsen. Die Grundthese der Familienaufstellung ist, dass viele Probleme, mit denen wir heute als Erwachsene nicht klarkommen, gar nicht in der Gegenwart, sondern in der Familien-Geschichte jedes einzelnen vergraben liegen. Ist Familienaufstellung also eine Lösung, seine scheinbaren 'Alltagsprobleme' in den Griff zu kriegen? Wie funktioniert es? Und mit welchen Erfolgen? Der Film geht diesen Fragen nach. Die Autorin begleitet drei Teilnehmer durch den Prozess des Aufstellens mit imaginären Familienmitgliedern. Die Probleme scheinen zunächst banal: zu dünn sein oder zu dick, nicht erfolgreich im Beruf oder von der Umwelt nicht angenommen. 'Kleine Sorgen', deren schwerwiegende Ursachen im Laufe des Filmes deutlich werden. Die Kamera richtet sich intensiv auf die Protagonisten. Sie schaut nicht weg, wenn der Gang zurück in die Kindheit kaum auszuhalten ist, Verstörendes zum Vorschein bringt. Die Autorin begleitet diesen Prozess zunächst mit Skepsis und journalistischer Neugierde. Doch im Laufe des Geschehens kann auch sie sich den Fragen der Therapeutin nicht entziehen und begibt sich in den Prozess ihrer eigenen Familienaufstellung.

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