Explosives Erbe - Kriegsbomben im Südwesten
Deutschland ist Bombenland. 70 Jahre nach Kriegsende liegen im Südwesten noch immer massenhaft Blindgänger im Boden. Sie zu entdecken und zu entschärfen ist die Aufgabe der Kampfmittelräumer. Der Film begleitet sie bei ihrem Job.
Jede sechste über Deutschland abgeworfene Bombe ist nicht detoniert: Sprengbomben, Brandbomben, in der Eifel sogar ein deutsches V1-Geschoss. Diese Munition kann jederzeit hochgehen - Menschen töten und Gebäude zerstören. Bomben, die von Jahr zu Jahr gefährlicher werden. Denn die Sicherungen der Zünder verrotten. Deshalb haben die Kampfmittelräumer im Südwesten viel zu tun. Bombenfunde in Gundelfingen, Kaiserslautern, Koblenz, Raststatt oder Tübingen, das ist die Spitze des Eisbergs. Die Öffentlichkeit erfährt von der gefährlichen Arbeit der Sprengstoffexperten meist nur dann, wenn es zu Evakuierungen kommt oder zu spektakulären Sperrungen. Die Entschärfer sind aber ständig im Einsatz. Bis zu 150 Tonnen Altlasten aus zwei Weltkriegen bergen sie jährlich. Mathias Peterle ist Auszubildender beim Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg. Er lernt Bomben entschärfen. Wer will schon mit so etwas zu tun haben? Kampfmittelräumer riskieren regelmäßig ihr Leben. Die Theorie an der Sprengschule in Dresden hat er schon in der Tasche. Jetzt muss Mathias Peterle Erfahrungen sammeln, von den Kollegen den Ernstfall lernen, um bei der ersten eigenen Bombe zu bestehen. Was treibt ihn an? Das Interesse an Munition? Der Nervenkitzel? Sein Job ist jedenfalls krisenfest, wahrscheinlich bis zur Rente.
Auf dem Sendeplatz "Geschichte im Südwesten" sonntags ab 20.15 Uhr zeigt das SWR Fernsehen regionale Geschichte in Form von historischen Dokumentationen zu wichtigen Ereignissen, Jahrestagen oder bekannten Persönlichkeiten in der Region. Für die Filme begeben sich die Autoren auf Spurensuche, recherchieren in Archiven, sprechen mit Zeitzeugen und Experten.