Exclusiv im Ersten: Die Herz-Docs

Exclusiv im Ersten: Die Herz-Docs

Der kleine Leon ist drei Jahre alt, fährt am liebsten Autoscooter und ist mit einem schweren Herzfehler auf die Welt gekommen. Ihm fehlt eine Herzhälfte. Seine Lippen sind deshalb häufig so blau wie seine Augen. 'Er wäre als kleines Baby verstorben in den ersten Lebenswochen', sagt Prof. Dr. Brigitte Stiller, Ärztliche Direktorin der Freiburger Kinderklinik im Universitäts-Herzzentrum. Jetzt will sie zusammen mit den Herzchirurgen die fehlende Herzhälfte durch einen Gore-Tex-Schlauch ersetzen. Sie verspricht der Mutter, dass ihr Junge nach der OP so rosig aussehen wird wie andere Kinder. Sigrid Otto (66) und Francesco Lorusso (51) würden nicht mehr leben, wenn es keine Kunstherzen gäbe. Nach einer Herzentzündung und einem lebensbedrohlichen Zusammenbruch sind sie mit einer Pumpe in der Brust und einem Kabel aus dem Bauch aufgewacht. Jetzt fühlen sie sich schlapp und haben Schmerzen an der Stelle, wo die eingesetzte Pumpe sitzt. Beide hoffen auf ein Spenderherz, obwohl sie wissen, dass eine Transplantation eine weitere schwere OP bedeutet. Und beide müssen warten. Wochen- oder monatelang. Geschichten wie diese stehen im Mittelpunkt der neuen fünfteiligen Serie 'Die Herz-Docs - Geschichten aus der Freiburger Uniklinik'. Filmautorin Reinhild Dettmer-Finke und ihr Team haben von Oktober 2011 bis März 2012 die Patienten begleitet. Entstanden ist eine sehr nahe Beobachtung von Menschen in einer existentiellen Situation: Ihr zentraler Motor droht auszufallen. Es sind Geschichten von Krankheiten, die mitten ins Herz treffen. Noch immer sind die Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Europa. Gleichzeitig aber hat die Medizin enorme Fortschritte gemacht. Durch die Stent-Technologie überleben immer mehr Menschen einen Herzinfarkt, künstliche Pumpen sind kleiner und leistungsfähiger geworden und im Katheterlabor brauchen Kardiologen nicht mal mehr eine ganze Stunde, um eine neue Herzklappe einzusetzen. Alle diese Verfahren sind medizinischer Alltag der Ärzte im Universitäts-Herzzentrum Freiburg und Bad Krozingen.

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