Exclusiv im Ersten: Der große Airport-Check

Damit aus der Großbaustelle bis zum 3. Juni 2012 ein funktionierender Flughafen wird, muss noch viel passieren: Ende März soll der neue BER-Tower den Betrieb der Start- und Landebahn Nord übernehmen. Gleichzeitig beginnen die Fluglotsen mit dem Training für die neue Startbahn Süd. Roland Böhm und Daniel Forsman vom ORAT-Team planen den Umzug von Berlin-Tegel und Alt-Schönefeld zum neuen BER-Airport. Das ORAT (Operational Readiness and Airport Transfer)-Team steuert den gesamten Probebetrieb. Langsam steigt die Nervosität. Zunächst werden täglich 200 bis 250 Komparsen, mit Aufgabenkärtchen und Testköfferchen - aus Sicherheitsgründen noch mit Helm und gelber Warnweste - durch das Terminal geschleust. Alle Pannen, die auf Flughäfen vorkommen können, werden von Forsman und Böhm durchgespielt. Vom zu schweren Gepäckstück über ausfallende Leitsysteme bis zu defekten Bordkarten und notorisch zu spät kommenden, aber meckernden Dauerkunden. Auf jeden Übungstag folgt die Analyse. Fehler sollen bis zum nächsten Versuch behoben werden. Auch Ines Baschin übt als Flughafentesterin schon einmal das Fliegen von BER. Als eine von 10.000 Flughafentesterinnen, sucht sie unter Aufsicht des ORAT-Teams nach Toiletten, versteckten Gates und Fast-Food-Filialen im Labyrinth des neuen, riesigen Flughafenterminals. Ihren 'prepare for your future'-Kurs hat sie zwar mit Auszeichnung abgeschlossen, aber die erhoffte Zukunft am neuen Großflughafen bislang trotzdem nicht gefunden. Zu alt sei sie mit ihren 42 Jahren, hört Ines Baschin immer wieder, wenn sie sich um Arbeit in Berlin-Schönefeld bewirbt. So versucht sie sich jetzt erstmal als Flughafentesterin. In den nächsten Monaten werden noch über 5.000 Bauarbeiter gleichzeitig auf der Baustelle sein. Hostel-Betreiberin Christa Lorenz von 'Bettchen.de' in Bohnsdorf meldet Vollbelegung und Wartelisten. Wie es aussieht, ist sie die nächsten Monate komplett ausgebucht, ihre Gäste arbeiten allesamt auf der BER-Baustelle.