Europas wilder Osten - Der Nationalpark Lagodechi in Georgien

Europas wilder Osten - Der Nationalpark Lagodechi in Georgien

Natur und UmweltD  

3.000 Meter über der georgischen Ebene kämpfen die stärksten Männchen um die Weibchen: Von November bis Januar ist bei den Ostkaukasischen Steinböcken Paarungszeit. Die Rundhornsteinböcke leben im Osten des 1.300 Kilometer langen Kaukasus, der Europa und Asien trennt. Als Grenzgänger zwischen Georgien, der russischen Teilrepublik Dagestan und Aserbaidschan werden die Letzten ihrer Art im georgischen Nationalpark Lagodechi besonders behütet. Das noch zu Zarenzeiten gegründete, älteste Schutzgebiet des gesamten Kaukasus liegt an der Südseite des Gebirges, knapp 200 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Tiflis und etwa 400 Kilometer vom Doppelgipfel des Elbrus.

Die Kaukasus-Birkhähne zeigen im Frühling vollen Einsatz. Nur wer hoch und ausdauernd genug hüpft, kann bei einem Birkhuhn landen. Den Nachwuchs zieht die Mutter alleine auf.

Die Kleinasiatischen Frösche können sogar bei Schnee um eine Partnerin werben. Den wechselwarmen Tieren genügen schon Temperaturen knapp über null Grad, um zu laichen.

In den Hochstaudenfluren gehört der Riesenbärenklau zu den ersten Pflanzen, die sprießen. Kaukasus-Anemone und Kaukasisches Gedenkemein im Tal sind dann bereits verblüht. In den Urwäldern von Lagodechi - fast 220 Quadratkilometer reine Laubwälder - gibt es nahezu doppelt so viele Baum - und Straucharten wie in Mitteleuropa, darunter viele Endemiten, zum Teil Relikte aus dem Tertiär, weil die Gletscher der letzten Eiszeit nicht über den Kaukasuskamm gelangten.

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