Europa und seine Schriftsteller

Europa und seine Schriftsteller

Was bedeutet es, Ire zu sei? Was heißt es, von dieser Insel abzustammen, die für eine bewegte Geschichte, ein unbändiges Streben nach Unabhängigkeit sowie für eine starke und gleichzeitig kaum greifbare Identität steht? Die Iren haben dafür ihren eigenen Begriff: 'Irishness'. Einige behaupten beispielsweise, niemand sei irischer als die Emigranten in Europa oder New York. Für andere hat 'Irishness' etwas mit der rauen Landschaft, dem Geruch nach Torf und dem Malz des dunklen Bieres zu tun. Oder aber der Begriff steht für eine gewisse menschliche Herzlichkeit, eine Offenheit für den Anderen und den Fremden. Wer irisch ist, der setzt sich mit Herz und Seele ein für die irische Sache, die bedrohte Einzigartigkeit und die hart erkämpfte Unabhängigkeit. Diese Reise nach Irland dient dem Zweck, besser zu verstehen, was die irische Nation ausmacht. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Insel mit Nordirland und der Republik Irland zwei unterschiedliche Staaten beherbergt. Eine Definition der 'Irishness' aus ihrer Sicht liefern Robert McLiam Wilson, Sprachrohr der katholischen Ghettos in Belfast; Edna O'Brien, Erforscherin der katholisch-ländlichen irischen Seele; Roddy Doyle, ein Dubliner, der als Autor für sein Volk schreibt, und der Reisende Colm Tóibín. Die vier Schriftsteller mit ihren unterschiedlichen, sich gegenseitig ergänzenden Erfahrungen setzen sich mit dieser starken Bindung an die Heimat auseinander, ungeachtet der Geschichte, der Religion und des Nationalismus, begründet allein auf der Anerkennung eines einzigartigen Geistes und ewiger Schönheit.

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