Es werde Licht in Afrika!

Es werde Licht in Afrika!

AuslandsreportageCDN / NGR  

"Wir kommen, um das bisschen Versorgung zu kappen, das die Armen haben", sagt Deborah vom Kundenservice eines Stromanbieters. "Wir verstehen ihre Notlage. Aber wir müssen überleben." Deshalb gibt es für säumige Zahler kein Pardon, ihre Stromleitung wird durchtrennt. Man sieht die Besucher einer Bar, die gebannt auf ein WM-Spiel ihrer Fußballmannschaft starren. Der Stürmer schießt ein Tor. Die Zuschauer flippen aus. Als ob durch die kollektive Energie das Netz überlastet wäre, gehen Fernseher und Lichter schlagartig aus: ein kollektives Stöhnen von den Fans. Es geht um ein Land, in dem sich die dünne Schicht der Reichen mit ihren Generatoren von den Stromkrisen der Armen entkoppeln. Die extremen gesellschaftlichen Gegensätze sind auch ein Grund für die Stromausfälle, zu denen es oft kommt, weil die vom Ölreichtum ausgeschlossene Bevölkerung die Pipelines anzapft. Dadurch können die Stromkraftwerke nicht mehr arbeiten. Doch es gibt auch Hoffnung: Alternative Energiegewinnung rückt auch in Nigeria langsam ins Bewusstsein. Die Dokumentation untersucht, wie Nigerianer unter den unerschwinglichen Stromkosten leiden. Sie lässt die unzufriedenen Kunden zu Wort kommen, aber auch die Mitarbeiter des Stromanbieters, wie Martin, einen optimistischen Elektriker, Deborah, die freundliche Kundendienstmitarbeiterin, und Richard, den Mechaniker. Sie gehen von Tür zu Tür zu und prüfen, ob die Bewohner ihre Rechnungen beglichen haben. Wenn nicht, geht das Licht aus. Ihre Aussagen geben Aufschluss über Nigerias Energiekrise, über den Kampf für Nachhaltigkeit inmitten postkolonialer Korruption.

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