
Erstickt im Lkw - Das Ende einer Flucht
Der Fund ist an Grausamkeit kaum zu überbieten. Am 27. August 2015 entdeckte die Polizei auf der Autobahn 4 Richtung Wien einen Kleinlaster mit 71 zum Teil schwer verwesten Leichen, Flüchtlinge, erstickt im Kühlladeraum. Die Identifizierung der Opfer dauert Monate. Am Ende steht fest: Die Menschen kamen aus Afghanistan, Iran, Syrien und dem Irak. Der älteste war zum Zeitpunkt des Todes 56 Jahre alt, das jüngste Kind nicht einmal ein Jahr.
Die Story im Ersten "Erstickt im LKW - Das Ende einer Flucht" rekonstruiert die dramatischen Ereignisse dieser tödlichen Flucht. Die NDR-Dokumentation hebt Opfer, Ermittler und Täter aus der Anonymität.
Elin und Alend waren Geschwister, 14 und 16 Jahre alt. Gemeinsam mit ihrem Onkel Ali wollten die Jesiden aus dem Irak nach Deutschland zu Verwandten fliehen. Heute kann der Vater nur das Grab seiner Kinder zeigen, die er auf die Flucht nach Europa geschickt hatte, mit der Hoffnung auf ein besseres, sicheres Leben.
Die Ermittlungen ergeben, dass die Flüchtlinge wohl schon in Ungarn den Tod fanden, weshalb die Ermittlungen auch dort geführt werden. Fünf Männer werden schon kurz nach der Tat festgenommen, darunter der mutmaßliche Fahrer und der Inhaber der Spedition, der der Lkw gehörte. Wann es zu einer Anklage und einem Prozess kommen wird ist noch völlig unklar.
Die Story im Ersten "Erstickt im LKW - Das Ende einer Flucht" recherchiert auch im Netzwerk von Schleppern und Schleusern, lässt Ermittler und Anwälte zu Wort kommen. So entsteht ein vielschichtiges Bild dieses Flüchtlingsdramas vor unserer eigenen Haustür.