Erlebnis in der Unterwelt - 100 Jahre Erforschung der Dachsteinhöhlen

Erlebnis in der Unterwelt - 100 Jahre Erforschung der Dachsteinhöhlen

Kein anderes Gebirge Europas ist so ausgehöhlt wie die Alpen. Im Dachsteinmassiv finden sich die längsten und tiefsten Höhlen. In steten Auswaschungen durch Bäche im Bergesinneren und durch die Lösungskraft des Wassers am Kalkstein sind in Millionen von Jahren diese Labyrinthe im Berg entstanden. Erst seit 100 Jahren wird das ewige Dunkel dieser Welt erforscht. Am 17. Juli 1910 wagten die beiden Linzer Georg Lahner und Josef Kling sowie der Welser Julius Pollak eine Expedition in die eisige Unterwelt des Dachsteins. Der Obertrauner Ziegenhirte Peter Gamsjäger hatte von einem Eisloch im Berg erzählt, in das er sich bei einem Gewitter flüchtete. Dieser Erzählung wollten die drei nachgehen. Oberhalb der Schönbergalpe im Gemeindegebiet von Obertraun stiegen sie nach zweieinhalbstündigem Aufstieg in ein schwarzes Loch im Berg ein. Nur der Schein der Karbidlampen wies den Weg. Ausgerüstet mit einfachen Mitteln, mit Hanfseilen, einer 30 Meter langen Strickleiter, Steigeisen und viel Mut drangen sie in den Berg vor. Was sie vorfanden, übertraf jede Vorstellung: Riesige Eissäulen, funkelnde Wände, tiefe Abgründe, gewaltige Hallen - eine Märchenwelt aus Fels und Eis. Das 'Österreich-Bild' schildert diese Erstbefahrung der Rieseneishöhle in historisch nachgestellten Szenen, wobei ursprüngliche Ausrüstung aus dieser Zeit zum Einsatz kam. Die Entdeckung der Rieseneishöhlen löste einen wahren Ansturm auf die Höhlenwelt des Dachsteins aus. Schon im Herbst 1910 wurden einige Kilometer der neu entdeckten Mammuthöhle erforscht. Seither wurden im Dachsteinmassiv mehr als 200 Kilometer Gänge, Labyrinthe, Hallen und Schächte erforscht und dokumentiert. Der Bogen der Sendung wird von der Entdeckung vor 100 Jahren bis heute gespannt, denn immer noch wird im Dachstein Neuland erforscht. Durch eine oberösterreichische Höhlentaucher-Gruppe wurde kürzlich in der Koppenbrüllerhöhle nach 600 Metern Tauchstrecke wieder eine Auftauchstelle gefunden, vermessen und kartografiert.

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